Flammen des Widerstands - Der Kampf des Chico Mendes

Biopic | USA 1994 | 118 Minuten

Regie: John Frankenheimer

Eine auf der Biografie des Gewerkschaftlers Chico Mendes basierende Geschichte über fast 40 Jahre der Unterdrückung brasilianischer Kautschukpflücker durch wenige Unternehmer, Spekulanten und korrupte Politiker. Im Kampf gegen die Rodung des tropischen Regenwaldes und die neue Siedlungspolitik in der brasilianischen Provinz Cashoeira bezahlt Mendes einen hohen Preis für seinen Mut, doch sein Engagement bewirkt, daß 1990 Cashoeira als erste Provinz Brasiliens Staatseigentum und der Regenwald geschützt wird. Ein in der Hauptrolle eindringlich gespielter Film, der sich nie mit einer klischeehaften Märtyergeschichte begnügt, sondern differenzierte Charaktere und deren Konflikte im Rahmen eines konkreten politischen Umfeldes entwickelt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
BURNING SEASON
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1994
Produktionsfirma
HBO
Regie
John Frankenheimer
Buch
William Mastrosimone · Michael Tolkin · Ron Hutchinson
Kamera
John R. Leonetti
Musik
Gary Chang
Schnitt
Françoise Bonnot · Paul Rubell
Darsteller
Raul Julia (Chico Mendes) · Carmen Argenziano (Sezero) · Sonia Braga (Regina) · Kamala Dawson (Ilazamar) · Edward James Olmos (Wilson Pinheiro)
Länge
118 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Biopic | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB

Diskussion
Fast 40 Jahre der Unterdrückung brasilianischer Kautschukpflücker durch wenige Unternehmer, Spekulanten und korrupte Politiker am tropischen Regenwald schildert dieser Film. Doch am Ende der auf der Lebensgeschichte des Gewerkschaftlers Chico Mendes basierenden Handlung versinnbildlicht die Statue des von Pfeilen durchbohrten Christus am Kreuz nicht mehr Unterwerfung und Niederlage, sondern wird zum Wahrzeichen des Widerstands und des gewaltlosen, solidarischen Kampfes gegen die Unterdrückung. Eindringlich verkörpert Raul Julia einen Mann, der im Kampf gegen die Rodung des Regenwaldes nichts vorzuweisen hat außer seiner Überzeugungskraft und Unbeirrbarkeit. Chico Mendes erkennt, daß die Einwohner der brasilianischen Provinz Cashoeira nur dann eine Chance gegen die neue Siedlungspolitik haben, wenn sie auf Waffengewalt verzichten und gemeinsam ihre Rechte einfordern. Daß das Recht fast immer nur auf der Seite der Mächtigen steht, will Mendes nicht einsehen. Er bezahlt einen hohen Preis für seinen Mut, aber sein Engagement hat etwas bewirkt: Seit 1990 ist Cashoeira als erste Provinz Brasiliens Staatseigentum und der Regenwald damit gegen Abholzung geschützt. Durch kurze Kommentarsequenzen wird die Spielfilmhandlung am Anfang in der Geschichte Brasiliens verankert und am Ende an die unmittelbare politische Gegenwart herangeführt. Frankenheimer begnügt sich nicht mit einer klischeehaften Märtyrergeschichte, sondern zeigt differenzierte Charaktere und deren Konflikte. Dabei wird auch deutlich, daß Chico Mendes ab einem gewissen Punkt seine politische Sendung vor sein eigenes Leben und das seiner Familie gestellt hat.
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