„3 Tage in Quiberon“ – das steht für drei
Tage Seelenstriptease, durch die sich Romy Schneider 1981 in einem bretonischen
Kurhotel vor dem Stern-Reporter Michael Jürgs quälte. Als dieser filmische
Ausschnitt aus dem Leben der berühmten Schauspielerin, die damals schon von
ihrer Alkohol- und Tablettensucht vor sich hergetrieben wurde, am Freitagabend
mit sieben „Lolas“ ausgezeichnet wurde, war das Frauenfilmfestival Dortmund |
Köln (IFFF, 24.-29. April)
bereits in vollem Gange. Mehrmals wurde während der Verleihung der Deutschen
Filmpreise erwähnt, wie wichtig gerade in Zeiten von #MeToo das Thema von Emily
Atefs Film doch sei. Besonders in Bezug auf männliche Grenzüberschreitungen und
weibliche Opferpositionen in einer Medienbranche, die immer noch von einem
eklatanten Machtgefälle und dementsprechend stark vom männlichen Blick der
Filmemacher geprägt ist. Und das zumeist auf männliche Figuren, während für
Schauspielerinnen mit zunehmendem Alter die Luft verdammt dünn wird: Ab 50
kommt auf drei Männerfiguren in Film und Fernsehen nur noch eine Rolle für
Frauen, die zudem mit 15 Prozent im Bereich Regie auch hinter der Kamera völlig
unterrepräsentiert sind.