In den vergangenen
Jahren sind auffallend viele Filme zu Migration und Flucht entstanden, die in
den Medien kontrovers diskutiert wurden. Oftmals zeigen sie eine neue, nicht
selten verstörende Sicht auf Menschen, die alles verloren haben, ihre Heimat
und Familie verlassen mussten und verzweifelt nach neuen Perspektiven suchen.
Diese
Darstellungen des Phänomens Flucht produzieren nicht nur neue Bilder und Erkenntnisse
über die aktuelle Migrationsdebatte, sondern hinterfragen auch die Art, wie Bilder
betrachten werden.
So führte das
Bild des toten Flüchtlingskindes Aylan Kurdi am Strand von Bodrum (siehe oben) im September
2015 zu enormen Reaktionen in den Medien. Das traurige Bild wurde auf mindestens zwei
Ebenen gelesen: als Dokument der humanitären Katastrophe, die sich im
Mittelmeer noch immer ereignet, und als ein Beleg für die Haltung Europas
gegenüber Flüchtlingen.