Paul Thomas Anderson ist der Regisseur, der „There Will Be Blood“ (fd 38 585) gedreht hat, jene unübertroffene Allegorie über Amerikas Anspruch auf Größe und Reichtum. Was Andersons neuen Film „Der seidene Faden“ mit „There Will Be Blood“ verbindet, ist die Fokussierung auf eine ungewöhnliche, fast überlebensgroße Hauptfigur; doch Stil und Stimmung entstammen einer anderen Welt. Diesmal begibt er sich in ein Milieu, das von den Ölfeldern aus „There Will Be Blood“ kaum weiter entfernt sein könnte: die Londoner Modewelt der 1950er-Jahre.
Im Mittelpunkt steht Reynolds Woodcock, gespielt von Daniel Day-Lewis, ein Couturier der Sonderklasse, dessen Kreationen die weibliche Oberschicht zu verschworenen Anhängerinnen gemacht hat. Das großbürgerliche