Politisch
nährt das Erstarken autoritärer Herrschertypen à la Putin, Trump und Erdoğan derzeit
viele Sorgen um die Stabilität von Demokratien. Auch das Kino hat über Alleinherrscher
viel zu erzählen. Es pflegt eine spannungsvolle Liebesbeziehung zu den „Großen
Männern“ – und die Autokraten erwidern diese Liebe.
Der 2011 verstorbene nordkoreanische
Despot Kim Jong-il liebte das Kino. Er schrieb über „Die Kunst des Kinos“ nicht
nur mehrere Abhandlungen, sondern besaß auch eine Privatsammlung von mehr als
20.000 Filmen. Ende der 1970er-Jahre ließ er den südkoreanischen Regisseur Shin
Sang-ok entführen und zwang ihn, mehrere Filme zu drehen, darunter auch die kommunistische
Godzilla-Variation „Pulgasari“ (1985). Kim war mit seiner Liebe nicht allein. Mit
Saddam Hussein teilte er sich einen Lieblingsfilm: „Der Pate“ (1972) von
Francis Ford Coppola. Mao Zedong erklärte Bruce Lee zum Helden
und ließ sich von einer Vorführung von „Todesgrüße aus Shanghai“ (1972) zu
Tränen rühren. Muammar al-Gaddafi soll für das Science-Fiction-Abenteuer