Am 11. November ist der frühere
DEFA-Regisseur Günter Stahnke verstorben. Wie Frank Beyer fiel er Mitte der
1960er-Jahre der kulturpolitischen Eiszeit in der DDR zum Opfer. Erst nach der
Wende entdeckte man ihn als einen der interessantesten und
experimentierfreudigsten DEFA-Regisseure in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre.
Als in der Folge des 11. Plenums des Zentralkomitees
der SED und der kulturpolitischen Eiszeit 1965/66 zwölf DEFA-Filme verboten
wurden, mussten zwei DEFA-Regisseure das Studio verlassen: Frank Beyer
und Günter Stahnke. Doch während Beyers Film „Spur der Steine“
und dessen Schicksal später vielfach thematisiert wurden, darunter in Romanen
und Erzählungen von Thomas Brasch und Jurek Becker, blieb der „Fall Stahnke“
eher im Schatten – bis zum Herbst 1989. Im Zuge der Rehabilitierung verbotener
Filme nach dem Sturz von Honecker kam endlich auch Stahnkes Frühwerk wieder zur
Geltung. Seit der Aufführung seiner Arbeiten „Fetzers Flucht“ (1962), „Monolog für einen Taxifahrer