Das Werk des Regisseurs, von dem Klassiker wie „Solo Sunny“ und „Ich war neunzehn“
stammen, liegt nun als Gesamtedition mit 14 digital restaurierten Spielfilmen
und zahlreichem Bonusmaterial vor.
Als Konrad Wolf im Frühjahr 1982
im Alter von nur 56 Jahren starb, lud die Ost-Berliner Zeitschrift „Film und
Fernsehen“ einige Kollegen und Wegbegleiter ein, über ihn nachzudenken. „Er war
groß, dunkel, schweigsam“, schrieb sein langjähriger Freund Wolfgang Kohlhaase, „viele hielten ihn
für schwer zugänglich, aber fast alle nannten ihn Koni, selbst die, die ihn
nicht näher kannten.“ Wolfs Regieassistentin Doris Borkmann erinnerte
sich an seine „Gründlichkeit, seine Sensibilität gegen Unwahres, seinen
Anspruch, seine Unzufriedenheit, wenn andere schon zufrieden waren“. Und der
Schauspieler Herwart Grosse, den er
unter anderem in „Professor Mamlock“
(1961) besetzt hatte, schrieb: „Ich habe diesen Mann bewundert wegen seiner
Ruhe, die er ausstrahlte, wegen seiner Besonnenheit und Beherrschtheit in allen
Lagen, die immer von einem leisen, selbstironischen Humor umspielt war.“