Peter Heller (Jahrgang 1946) gehört mit über 70
Filmen zu den produktivsten Dokumentaristen Deutschlands. Über 30 Filme drehte
er in Afrika. Am 19. Juni strahlt arte seinen Film „Markt der Masken“ (2015, zum Film bei arte) aus,
dessen ursprüngliche Fassung der Regisseur auf eigene Initiative hin in großen
Teilen überarbeitet hat. Ein Gespräch über sich ändernde Methoden im
dokumentarischen Schaffen und die Schubladen der „Afrika-Experten“.
Ihre
Dokumentarfilme behandeln ein breites Themenspektrum, aber Ihr Herz scheint für
Afrika zu schlagen. Woran liegt das?
Peter
Heller:
Anfangs war es gar keine Liebe zu Afrika. Nach Erfahrungen in Lateinamerika und
Asien habe ich nach einem weißen Fleck beim Fernsehen gesucht, nach einem
unbekannten Thema. Dabei entdeckte ich die deutsche Kolonialgeschichte. Die
erste Malaria habe ich mir 1974 auf Sansibar eingehandelt, bei Recherchen für
den Film „Die Liebe zum Imperium“
(1978) über den deutschen Kolonialpionier Carl Peters in Tansania. Dabei habe
ich mich mit den Menschen gut verstanden und bin deshalb bei Afrika geblieben.