Ein dreckiger Film für Kinogänger, die
sich nicht waschen – so urteilte der in Cleveland beheimatete „Plain Dealer“
1967 über D.A. Pennebakers Rockumentary
„Don’t Look Back“, die Bob
Dylans England-Tournee 1965 dokumentiert. Das direct cinema war noch
vergleichsweise neu – und nicht jeder konnte etwas mit der revolutionären, rauen
und zuweilen rohen Dokumentarfilmästhetik anfangen. Heute gilt die Produktion
längst als wichtige Wegmarke der Dokumentarfilmgeschichte; und der 1925 in
Illinois geborene Pennebaker avancierte zu einem der wichtigsten
Dokumentarfilmregisseure in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Neue
Technik für eine neue Annäherung an die Wirklichkeit
Angefangen hat alles 1960 mit „Primary“ („Vorwahlkampf“), für
den Pennebaker neben anderen als Regisseur, Kameramann und Editor tätig war:
Eine neue Unmittelbarkeitsästhetik erzeugt den Eindruck einer noch nie gesehenen
Nähe zu den Protagonisten. Möglich wird das (u.a.), weil Kamera- und
Tontechniktüftler wie Pennebaker,