Ein neuer Blick: Asif Kapadia über „Diego Maradona“
Ein neuer Blick: Asif Kapadia über „Diego Maradona“
Mittwoch,
04.09.2019
Ein Gespräch mit dem britischen Dokumentaristen ber vergänglichen Ruhm, die Konsequenzen von Talent und warum das Digitale zur Verfälschung des Wirklichen tendiert
Der
britischen Dokumentarist Asif Kapadia porträtiert in seinen Filmen gerne
schillernde Persönlichkeiten der Popkultur, die nach einem rasanten Aufstieg
tragisch enden. In „Diego Maradona“ (ab Donnerstag, 5. September, im Kino)
zeichnet er Aufstieg und Fall des argentinischen Fußballstars nach, der alles gewann,
dann aber tief stürzte. Ein Gespräch über vergänglichen Ruhm, die Konsequenzen
von Talent und warum das Digitale zur Verfälschung des Wirklichen tendiert.
Sie sind Brite.
Ich vermute, dass Sie eine sehr spezielle Beziehung zu Argentinien haben –
sowohl in Bezug auf den Fußball als auch historisch. 1982 gab es um die
Falkland-Inseln Krieg zwischen beiden Ländern, 1986 entschied Maradona bei der
Weltmeisterschaft das Viertelfinale zwischen England und Argentinien durch zwei
Tore. Es war wahrscheinlich das berühmteste Spiel von Diego Maradona überhaupt…
Asif Kapadia: Ja, ich bin
ein großer Fußballfan, schon seit meiner Kindheit. Die Weltmeisterschaft von
1978, die in Argentinien stattfand, ist meine erste Erinnerung an Fußball. Ich
erinnere mich auch an Maradona als Spieler. Allerdings bin ich nicht so sehr
ein Fan der englischen Nationalmannschaft, sondern eher ein Fan des FC
Liverpool. Ich verbringe mein Leben nicht damit, auf Maradona sauer zu sein, wegen
seiner Tricks oder der Cleverness, mit der er gegen die Engländer gespielt hat.
Ganz im Gegenteil: Ich sehe die Brillanz und sein Genie. Ich spiele selbst auch
Fußball und weiß, dass es zum Spiel gehört, gerissen und ausgekocht zu sein. Es
muss nur im Rahmen bleiben. Bei Diego Maradona ist es immer im Rahmen
geblieben. Vor allem aber war er ein genialer Spieler.
Wie kamen Sie zu
diesem Film?
Kapadia: Mitte der 1990er-Jahre
habe ich als Student ein Buch über sein Leben gelesen: „Maradona: The Hand of
God“ von Jimmy Burns. Schon damals dachte ich: Wäre es nicht großartig, einen
Film über Maradona zu drehen? Sein Leben ist so wunderbar und besonders.
Szenen eines Fußballerlebens: "Diego Maradona"
In „Diego Maradona“
finden sich sehr viele Szenen und Filmausschnitte, die niemand je zuvor gesehen
hat. Trotz all des Materials, das es über Maradona gibt. Wie sind Sie an dieses
Archivmaterial herangekommen?
Kapadia: Das war der konkrete
Anfang des Films. Wir fanden heraus, dass es riesige Materialmengen über den privaten
Mara
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