Die Beschäftigung
mit dem Filmerbe heißt oft, mangels Alternativen auch visuell kaum
ansprechendes Bildmaterial für eine Digitalisierung heranzuziehen, insbesondere
geschieht das bei historischen Archivbildern. Eine Goldgrube in dieser Hinsicht
ist die Datenbank des einstigen DDR-Verleihs Progress, die sukzessive
Archivbestände aus der DDR öffentlich zugänglich macht.
In
Sachen Bildqualität hat die Digitalisierung eine Art Zweiklassengesellschaft
hervorgebracht. Auf der einen Seite gibt es die Fortschrittserzählung vom immer
schärfer werdenden, weil immer höher aufgelösten Bild, die auch im
Filmerbe-Diskurs Wirkung zeigt; das körnige Bild der analogen Projektion gilt
für debattenferne Entscheider bereitwillig als defizitär.
Und
auf der anderen, der Nachtseite der strahlend-klaren HD-Aufnahmen, herrscht –
qualitativ gesprochen – ein Sumpf. Weil in der Digitalisierung die Frage nach
dem Speichermedium radikal runterskelettiert ist auf unterschiedlich große
Datenpakete, und weil Distribution nur eine Frage der Zeit ist, also abhängig
von der Schnelligkeit der Internetverbindung, ist als Bewegtbild auf welchem
Screen auch immer sehr viel ästhetisch tolerierbar. Solange der Film nur
irgendwie verdateit