Der letzte Film von
Charlie Chaplin wurde beim Kinostart 1966 von der Kritik geschmäht und steht
seit damals im Ruf eines gescheiterten Alterswerks. Dabei lassen sich in der
unter anderem mit Sophia Loren und Marlon Brando besetzten Komödie unter der
Oberfläche hohe Qualitäten aufspüren, etwa was die Darstellung sozialer
Gepflogenheiten betrifft. Aktuell ist „Die Gräfin von Hongkong“ beim
Streaming-Anbieter Mubi zu sehen.
Es dürfte nicht allzu viele
Filme geben, in denen so häufig Türen geöffnet und wieder zugeknallt werden, in
denen so häufig die Türklingel ohrenbetäubend schrillt (anstatt angenehm zu
summen) und die Menschen daraufhin aufgeregt im Bad oder im Kleiderschrank
verschwinden. Die Türklingel fungiert in Charlie Chaplins letztem
Film „Die Gräfin von Hongkong“ nicht etwa als freundliche Bekanntmachung, dass
netter Besuch vor der Tür steht. Sie ist eindeutig ein Alarm, der vor einer
Gefahr warnt: die Entdeckung eines Menschen, der nicht entdeckt werden darf.