In
den 1950er- und 1960er-Jahren kratzte die Schauspielerin Barbara Rütting mit
Kinoauftritten als eigenständige, widerspenstige Frau am vorherrschenden
Frauenbild des bundesdeutschen Kinos und machte auch international auf sich
aufmerksam. Nach dem Ende ihrer Schauspielkarriere engagierte sie sich für
Tierschutz und Veganismus.
Das
Bild der leidenschaftlichen Tierschützerin, Vorkämpferin für den Veganismus,
Politikerin und Buchautorin bestimmte jahrzehntelang die öffentliche
Wahrnehmung von Barbara Rütting. Ihre Zeit als Schauspielerin schien daneben
nur noch eine Fußnote zu sein, zumal sie diese bereits in den 1980er-Jahren ad
acta gelegt hatte, um sich fortan ganz ihrem Aktivismus zu widmen, und ihre Kinoauftritte
in den 1950er- und 1960er-Jahren selbst mit wenig schmeichelhaften Worten
bedachte. Dabei gehörte Barbara Rütting im vielgeschmähten bundesdeutschen Kino
dieser Zeit zu einigen wenigen vielversprechenden Darstellerinnen, die
zumindest in Ansätzen ein Frauenbild mit mehr Schattierungen und
Eigenständigkeit in die konservative Biederkeit hineinbracht