Sowjetfilme
jenseits der Klassiker der russischen Kino-Avantgarde: Die als Sonderausgabe wieder aufgelegte DVD-Edition „Der
Neue Mensch“ versammelt je vier sowjetische Spiel- und Kurzfilme aus den Jahren
1924 bis 1932, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten um das sozialistische
Menschenbild kreisen. Eine filmkünstlerisch sehr diverse, aber durchweg
erhellende Zusammenschau.
Das
frühe Kino der Sowjetunion gilt als Spiegel und Motor gesamtgesellschaftlicher
Umwälzungen, als Herd einer künstlerischen Avantgarde, die bis heute auf die
Weltfilmsprache einwirkt. Diese Einschätzung trifft durchaus zu, beleuchtet
aber nur einen Teil der Historie. Denn das Spektrum der Wahrnehmung bleibt oft recht
eingeengt. Meist wird es überhaupt auf nur vier Namen und wenige Titel reduziert.
Sergej Eisenstein (1898-1948), Wsewolod Pudowkin
(1893-1953), Dsiga Wertow (1895-1954) und Alexander Dowschenko (1894-1956) gelten als die großen, unanfechtbaren Pioniere
des seinerzeit von den Intellektuellen in Westeuropa und der USA euphorisch gefeierten
„Russenfilms“.