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Der Trafikant (Das Erste)

Pointierte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Seethaler - am 29.3., 23.50-01.35 Uhr, in Das Erste

Veröffentlicht am
18. März 2024
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Ein etwas verträumter 17-Jähriger (Simon Morzé) aus dem Salzkammergut wird 1937 nach Wien geschickt, um in einer sogenannten Trafik als Gehilfe zu arbeiten, wo man Zeitungen und Tabakwaren erstehen kann. Bald erlebt er aus nächster Nähe die Angriffe der Nazi-Anhänger, die seinen antifaschistischen Chef (Johannes Krisch) bedrohen und auch vor jüdischen Kunden wie dem Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud (Bruno Ganz), nicht Halt machen. Das zwingt den Jungen schließlich dazu, sich selbst politisch zu positionieren.

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Seethaler durch den österreichischen Regisseur Nikolaus Leytner orientiert sich gekonnt an der Detailgenauigkeit der literarischen Vorlage, trifft aber auch den erzählerischen Atem der Erzählung sehr gut. In der Bebilderung der Nazi-Zeit ist die Literaturverfilmung eher konventionell, entwickelt sich aber insbesondere dank der kongenialen Besetzung zu einer eindrücklichen Adaption. Pointiert vermittelt der Film die zeitlose Botschaft der Unvereinbarkeit von Anstand und Gewissen mit Hass und Gewalt. - Ab 16.

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