Es war einmal eine Zeit, als Märchen noch als Märchen
erzählt wurden. Ganz altmodisch und verschnörkelt, mit edlen Prinzen und
selbstbewussten Bräuten, die sich gegen alle Flaggen das erstreiten, was ihnen
zusteht: einen Kuss und die Aussicht auf ein Leben „noch heute“, da sie einfach
zu zeitlos sind, um zu sterben.
Für Kinder von heute – Jungs zumal – mag das
vielleicht ganz schrecklich klingen. Prinzen, Maiden, Küsse? Wo bleibt denn da
die Action, wo Schwerter, Flüche und böse Zauberer? Womit sie durchaus Recht
haben können, denn die Mischung macht es. Und daher erzählt Rob Reiner in „Die Braut des Prinzen“ genau so, wie wir es uns alle
wünschen, nämlich mit den Worten des Geschichtenerzählers (hier Peter Falk in der Rolle des Großvaters), der das unwillige Publikum (hier den
kränkelnden Enkel) vom Zauber eines wundersamen Märchens überzeugen will. Er
tut dies wie ein geschickter Stratege: indem er Vorur