Julia
von Heinz’ Antifa-Film „Und morgen die ganze Welt“ wurde allerlei Absurdes
vorgeworfen, dabei hat kaum ein deutscher Film in diesem Jahr dringlichere
Fragen gestellt. In seinem Affekt-Blog erklärt Till Kadritzke,warum man
sich von Schlagwörtern und Trailer nicht täuschen lassen darf.
Das Albernste, was man „Und morgen die ganze Welt“ von Julia von Heinz vorgeworfen hat: irgendein
Hufeisen zu konstruieren. Das passiert, wenn man sich von Synopsen und Trailern
leiten lässt, wenn man Filmtiteln keinen Subtext zutraut, wenn man die eigenen
Kategorien politischen Denkens auf einen Film projiziert, der schon weiter ist.
Der Trailer: Irgendwas mit Linken,
irgendwas mit Gewalt, irgendwann ein Sprengstoff. Es riecht nach
Radikalisierung und Antifa-Terror. Die Synopsen deuten nicht unbedingt auf
etwas anderes hin. Ein Film über linke Gewalt in Zeiten zunehmend rechter
Gewalt, really?! Zum Glück weiß der Film, dass der Trailer Quatsch ist.