Die jüngste Fernseh-Adaption von J.B. Priestleys 1945 uraufgeführtem Theaterstück stammt von der Irin Aisling Walsh. Darin wird die englische Industriellen-Familie Birling an einem Abend im April 1912 von einem mysteriösen Inspektor (David Thewlis) aufgesucht. Dieser konfrontiert Vater Arthur (Ken Stott), Mutter Sybil (Miranda Richardson), den erwachsenen Sohn Eric (Finn Cole) und Tochter Sheila (Chloe Pirrie) sowie deren Verlobten Gerald Croft (Kyle Soller) mit dem Selbstmord einer jungen Frau aus der Arbeiterschicht. Im Zuge der Befragung durch den ungebetenen Gast erweist sich, dass jeder von ihnen aus Ignoranz, Überheblichkeit oder Egoismus zum Elend der Toten beigetragen hat.
Der Film entfaltet sich nah an der Vorlage als Kammerspiel, nutzt aber außerdem die Möglichkeit der Rückblende, um auch der Figur des toten Mädchens Raum zu geben. Eine von einem versierten Schauspiel-Ensemble getragene, zeitlose Auseinandersetzung mit kollektiver Schuld, dem Mangel an sozialer Solidarität und persönlicher Verantwortung. – Ab 14.