Ein Dokumentarfilm über das Wattenmeer zwischen den Niederlanden und Dänemark, der die von den Gezeiten geprägte Küste imposant in Szene setzt. Im ausgeklügelten Wechsel von pittoresken Totalen und teils extremen Naheinstellungen werden Flora und Fauna in mitunter unwirklich schönen Bildern eingefangen, ohne die Natur spirituell zu überhöhen. Dasselbe gilt für die Bewohner dieser Region, deren Alltag ohne Verklärung erscheint.
Pieter-Rim de Kroon zeigt in langen Einstellungen Küste, Meer
und Himmel und lässt sie für sich sprechen, zusammen mit der Gischt des Meeres
und den vorüberziehenden Wolken, was ganz eigene Kompositionen erzeugt. In
solchen Momenten wirkt die Natur scheinbar unberührt, frei von Menschen und
Tieren.
Doch das Wattenmeer ist auch die Heimat vielfältiger Tierarten. Schafe weiden an den Küstenstreifen, Robben aalen sich im Matsch, unzählige Vögeln nisten an versteckten Stellen. Und auch der Mensch nutzt das Wattenmeer, zur Erholung und Forschung, aber auch als Übungsgelände fürs Militär. Aus solchen Kontrasten schöpft „Der Atem des Meeres“ seine erzählerische Kraft, die ohne Kommentare oder Interviews auskommt. Dafür hört man im Off den Lotsen, Forscher oder Bauern zu.
Eine bildgewaltige, poetische Liebeserklärung an einen vordergründig unspektakulären Landstrich, die auf Filmmusik verzichtet, weil sie auf ein grandioses Soundkonzept setzt. - Sehenswert ab 12.