Im Oktober 2017 wurde mit dem Hashtag #metoo und dem Skandal um den Produzenten Harvey Weinstein eine gesellschaftliche Debatte um systemischen Machtmissbrauch losgetreten, die bald über die Filmszene hinausreichte. Seitdem ist nicht nur die Position beschuldigter Hollywood-Größen ins Wanken geraten; das Thema wurde auch in Filmen und Serien aufgegriffen, aktuell im Dirigentinnen-Drama „Tar“. Als filmische Echos auf #metoo tragen sie dazu bei, dass die Forderungen nach grundlegenden Änderungen nicht verstummen.
Die Assistentin Jane geht frühmorgens in das Büro des Chefs, zieht sich riesige Gummihandschuhe an, sprüht Reinigungsmittel auf einen Schwamm und schrubbt merkwürdige Flecken von der Couch. Auf dem Weg nach draußen hebt sie einen Ohrring vom Teppich auf und legt ihn zu einer ganzen Sammlung von Fundstücken in ihre Schreibtischschublade. Routiniert und gewissenhaft beseitigt sie die Spuren des Wochenendes. „Setz Dich niemals auf diese Couch,“ feixen ihre Kollegen später, als sie sich für ein Meeting in dem Raum versammeln.
Die Szene aus „The Assistant“ (2019) dauert nur einen kurzen Moment, ist aber gerade in ihrer Beiläufigkeit einprägsam. Die Regisseurin Kitty Green zeigt hier einen Ort, von dem in Hollywood seit Jahrzehnten hinter vorgehaltener Hand geraunt wurde: die Besetzungscouch. Die meist männlichen Filmproduzenten lotsten aufstrebende Schauspielerinnen und Schauspieler hierher, um gegen eine sexuelle Gefälligkeit deren Karriere zu befördern.
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Diese Couch könnte auch in Harvey Weinsteins Büro stehen. Im Oktober 2017 waren erste Vorwürfe wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung gegen den Produzenten laut geworden, der damals zu den mächtigsten Männern Hollywoods gehörte. Unter dem Hastag #metoo meldeten sich immer mehr Frauen, die von systemischem Machtmissbrauch betroffen waren; aber auch andere Männer gerieten in den Fokus der Debatte, etwa der Comedian Louis C.K, die Schauspieler Kevin Spacey und Danny Masterson, der Fernsehmacher Roger Ailes sowie der Regisseur John Lasseter. Weinstein wurde im Februar 2020 schuldig gesprochen und zu 23 Jahren Haft verurteilt.
Ellipse statt Male Gaze
„The Assistant“ war einer der ersten Filme, die auf den Weinstein-Skandal unmittelbar Bezug nahmen. Kitty Green tut dies sehr direkt, ohne den Täter je zu zeigen – wütende Mails in Großbuchstaben und Schrei-Tiraden aus dem Telefonhörer reichen aus, um Jane aus der Fassung zu bringen.
Diese Ellipse ist ein Stilmittel, das einige der Filme vereint, die im Nachgang zu #metoo entstanden, auch wenn sie künstlerisch wie narrativ sonst unterschiedliche Wege einschlugen. Das aktive Ausblenden der männlichen Perspektive auf die Ereignisse machte sie in gewisser Weise zu einem Korrektiv des dominanten Narrativs – die Besetzungscouch wird vom schmuddeligen Requisit, das Frauen zu Flittchen herabwürdigt, zu einem Tatort, an dem Männer ihre Machtfantasien ausleben.
In „The Assistant“ ist Janes Chef nie zu sehen. Allerdings ist an Janes angespannten Körperhaltung und ihren Handlungen erkennbar, dass der Büroalltag ganz darauf ausgerichtet ist, es dem über allem stehenden Boss immer recht zu machen. Janes männliche Kollegen ahmen dessen Verhalten sogar nach: „Ich wollte Hühnchen, das ist Truthahn“, rollt ein Assistent mit den Augen, als sie ihm sein bestelltes Mittagessen überreicht.
Eine ähnlich bedrohliche Leerstelle hat Harvey Weinstein auch in „She Said“ (2022) von Maria Schrader hinterlassen. Der Film verarbeitet den Rechercheprozess der beiden Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey, deren Artikel in der New York Times zur Anklage gegen Weinstein beitrug. In einer einzigen Szene taucht Weinstein persönlich in der Redaktion auf, um in einer Gegenüberstellung mit den Journalistinnen ein Statement abzugeben. Schrader zeigt den Mann konsequent von hinten; ihre Kamera interessiert sich ausschließlich für die Reaktion von Carey Mulligan als Megan Twohey. Ihr wachsamer, zweifelnder und doch aufgeregter Blick verrät, wie lange sie auf diesen Moment hingefiebert hat.
Anders als „The Assistant“ ist „She Said“ ein klassisches „Procedural“, in dem die Arbeit der Journalistinnen im Zentrum steht und das Drama durch die Anspannung und Unsicherheiten bei den Recherchen erwächst: Werden genügend Frauen gegen Weinstein aussagen und wird die Schauspielerin Ashley Judd zustimmen, dass ihr Name genannt werden darf?
Anders als Kitty Green sind Maria Schrader und ihre Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz jedoch eingeschränkt in der Vermittlung des selbsterhaltenden Systems aus großflächiger Einschüchterung, von dem Weinstein & Co. so lange profitierten. Weinstein plustert sich in „She Said“ auch telefonisch auf, per Anwaltsschreiben oder vertreten von einer ganzen Armada von Advokaten, um die Veröffentlichung der Recherchen und vor allem der Aussagen der Frauen zu verhindern. Die bedrohliche Anspannung, die jemand wie Harvey Weinstein in den betroffenen Frauen auslösen konnte, vermag ein solches narratives Konzept eher weniger zu transportieren.
„The Assistant“ lebt deshalb zur Gänze von der Figur Jane. Die Schauspielerin Julia Garner, die kurz zuvor in der Serie „Ozark“ (2017-2022) bekannt wurde, trägt eine Mischung aus Angst und Beflissenheit in ihrem Gesicht, die erkennen lässt: Sie nimmt den erniedrigenden Umgangston und die unsäglichen Arbeitszeiten in Kauf, in der Hoffnung, durch fehlerfreies Betragen auf der Karriereleiter bald eine Stufe weiterzukommen. Wenn sie eine neue Schauspielerin in das Büro des Chefs führt, ist nicht klar, ob ihre Blicke mitleidig oder neidvoll sind – wissend sind sie in jedem Fall. Trauma und Komplizenschaft, das wird hier klar, sind eng miteinander verzahnt.
Benennen & Verarbeiten statt Schweigen
Bei aller Relevanz und
Dringlichkeit ist „She Said“ ein gutes Beispiel für eine Tendenz
im aktuellen Filmgeschehen, die sich mit dem Buzzword „IP“ zusammenfassen lässt
– wobei das „intellectual property“, das geistige Eigentum, Stoffe bezeichnet,
die mit einem Copyright belegt sind: historische Ereignisse, Storys um
Firmengeschichten oder eben verfilmte Zeitungsrecherchen.
Es reicht allerdings nicht aus, die Rechte an einem Originalstoff wie dem New-York-Times-Artikel, einem Roman oder einer Autobiografie zu erwerben und eins zu eins in ein Drehbuch umzusetzen. „She Said“ gerät bisweilen an seine Grenzen, wenn das Publikum den Journalistinnen beim Recherchieren und Warten zuschaut und den obligatorischen Finger über dem „Veröffentlichen“-Button schweben sieht, aber kaum die emotionale Dringlichkeit der Betroffenen oder der bevorstehenden gesellschaftlichen Verschiebungen vermittelt bekommt.
Jenseits althergebrachte Machtstrukturen
Als Teil einer neuen Filmgeschichte muss aber auch „She Said“ zentral verortet werden, in der es sowohl vor als auch hinter der Kamera möglich und notwendig ist, althergebrachte Machtstrukturen aufzubrechen. Allein die Tatsache, dass „She Said“ verfilmt und finanziert werden konnte, macht deutlich, wie groß der Wille in Hollywood zum Umdenken ist.
Jay Roach schlägt mit seinem Film „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ (2019) in eine ähnliche Kerbe. Darin schildert er den Fall des Fox-CEOs Roger Ailes, der 2016 von den beiden Moderatorinnen Megyn Kelly und Gretchen Carlson der sexuellen Nötigung bezichtigt wurde und letztlich seinen Job räumen musste. Roach erzählt jedoch nicht nur einfach nach, sondern setzt bisweilen auch fiktionale Figuren ein, um Statements zuzuspitzen oder reale Betroffene zu schützen.
In einer der beklemmendsten Szenen des Films tritt eine neue, fiktive Moderatorin, gespielt von Margot Robbie, bei Ailes zum Vorsprechen an. „Das Fernsehen ist ein visuelles Medium“, sagt er geschäftsmäßig und lässt sie ihren Rock immer weiter hochschieben, bis man ihren Slip sieht; die junge Frau kämpft mit den Tränen, versucht aber trotzdem, die Situation höflich wegzulächeln. Hunderte Frauen berichteten seither von ähnlichen Situationen, die ihnen in der Filmbranche und an anderen Orten passiert sind, es aber bislang eher selten auf die Leinwand geschafft haben.
In der schwarzen Satire „Promising Young Woman“ (2020) von Emerald Fennell kulminiert all dieses Unbehagen in der rasenden Rachefantasie einer Frau, die sich mythologisch aufgeladen Cassandra nennt: Sie dreht den Spieß um und schleppt übergriffige Männer aus Clubs ab, um ihnen eine Lektion zu erteilen. Der Film räumt mit der Opferrolle, die den Betroffenen gerne zugeschrieben wird, auf und versucht, ihnen in der Rache eine Selbstermächtigung, wenn auch keine Selbstwirksamkeit zurückzugeben. Dass durch einen jahrelangen Rachefeldzug irgendwann die Perspektive auf Heilung in unerreichbare Ferne rückt, macht der Film aber ebenfalls sehr deutlich. Auf diese Weise spiegelt „Promising Young Woman“ einen andauernden gesellschaftlichen wie filmischen Verarbeitungsprozesses wider.
Sprechen über das Unsagbare
Für unsägliche oder zu lange ungesagte Sachverhalte muss auch das Kino erst eine Form und eine Sprache entwickeln. Der Film „Die Aussprache“ (2022) von Sarah Polley ist in gewisser Weise der philosophische Unterbau zu Filmen wie „She Said“ oder „Bombshell“. In der Romanverfilmung sucht eine Gemeinschaft von mennonitischen Frauen nach einer Reaktion auf jahrelange sexuelle Übergriffe durch die Männer ihrer Gemeinde. Bleiben, gehen, verzeihen: Die Fragen, die sie sich stellen, sind gleichermaßen moralisch wie praktisch. Denn wer bringt ihren Söhnen einen anderen Umgang mit Frauen bei? Ist Vergebung mit Akzeptanz gleichzusetzen? Ist ein Neuanfang ohne die Männer nicht ein Weglaufen und somit ein Aufgeben?
So unscheinbar und
konservativ „Die Aussprache“ daherkommt, in dem eine Frauengruppe die meiste
Zeit über in einer Scheune sitzt und diskutiert, so feinfühlig greift der Film all
die Enthüllungen, Rückschläge und Gegenanschuldigungen auf, die auf #metoo
folgten. Polleys Figuren stellen genau die Fragen, die auf die reine
Feststellung und Benennung der gesellschaftlichen Missstände folgen müssen.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn „Die Aussprache“ nachträglich als Think Tank für filmische Lösungsansätze gelten würde – jenseits der notwendigen Anklage, Wut und Rachefantasien; „Die Aussprache“ ist einer der ersten Filme, die in die Zukunft blicken und nach dem „Und dann?“ fragen.
Die Forderungen, die im Rahmen der #metoo-Bewegung gestellt wurden, werden für die von der Gesellschaft abgeschotteten Frauen zu existenziellen Fragen. Denn wenn sie ihre Kolonie verlassen, lassen sie auch ihr gesamtes bisheriges Leben zurück und können nur noch in der Zukunft leben, was bei aller Unsicherheit aber auch eine heilsame und hoffnungsvolle Perspektive ist.
#metoo betrifft nicht nur das Filmbusiness
Spätestens „Die Aussprache“ macht klar, dass der systemische Machtmissbrauch nicht nur in Hollywood verankert ist. Als #metoo zu einer weltweiten Bewegung anwuchs, verdeutlichte die Bewegung, wie tief die gesellschaftliche Verwurzelung des Machtmissbrauchs reicht und in welchen Bereichen ein Umdenken im Umgang mit Machtstrukturen notwendig ist, die Übergriffe jeglicher Art nicht nur ermöglichen, sondern in vielen Fällen auch bewusst in Kauf nehmen und decken.
So schildert Eliza Hittman in ihrem einfühlsamen Drama „Niemals, Selten, Manchmal, Immer“ (2020) eine Abtreibung aus der Perspektive einer Jugendlichen und spiegelt die gesellschaftlichen Hürden, die schon die französische Schriftstellerin Annie Ernaux in ihren autobiografischen Romanen über die 1960er-Jahre beschrieben hat; Audrey Diwan machte sicherlich nicht zufällig erst 2021 den gleichnamigen Film („Das Ereignis“) daraus. Zusammen mit Filmen wie „The Assistant“ haben Hittman und Diwan den Fokus auf die Figuren gemeinsam – ihre jungen Protagonistinnen dienen als Identifikationsfiguren, die das psychologische Drama jenseits der körperlichen Angriffe eindringlich vermitteln.
Jennifer Fox zeigt in ihrem provokanten Film „The Tale“ (2018) Kindesmissbrauch aus der Perspektive des Kindes – bedient sich jedoch bewusst nicht der Ellipse, um das perfide Verhalten des Täters, des Sporttrainers des Mädchens, zu verdeutlichen. So explizit wie hier hat vermutlich bisher nur Gregg Araki Kindesmissbrauch in seinem Film „Mysterious Skin“ (2004) gezeigt.
Ein ähnlich ungesundes Arbeitsumfeld wie in „The Assistant“ entwirft beispielsweise auch Christopher Storer in der Serie „The Bear“ (2022), in der er den Drill in Sterne-Küchen thematisiert; aber auch Mark Mylod in der Horrorsatire „The Menu“ (2022), in der Ralph Fiennes als Restaurantchef Küchenpersonal wie Gäste bis in den Selbstmord trickst.
Cancel Culture, Comebacks und Grauzonen
Das Bewusstsein für ungesunde, toxische und schädliche Machtstrukturen ist fünfeinhalb Jahre nach den ersten Anschuldigungen gegen Harvey Weinstein geschärft, auch wenn bei weitem noch nicht alle zugrundeliegenden Probleme beseitigt sind. Hinzu kommt die Frage nach der Halbwertszeit von Verurteilungen und Ächtungen, wie sie etwa Kevin Spacey und Louis C.K. erfahren haben. Beide versuchen gerade einen Neuanfang in der Branche; früher war eine reuevolle Auszeit meist genug, um in die gewohnte Position zurückzufinden. Doch genau dieses oft scheinheilige System der oberflächlichen Läuterung wird zunehmend auch von Filme und Serien hinterfragt, allen voran zwei Produktionen, die man sonst eher nicht in einem Atemzug nennen würde: das Künstlerinnenporträt „Tár“ (2022) von Todd Field über eine genialische Dirigentin, die sich mit kindlicher Egomanie durch ihr eigenes Orchester und die gesamte Musikszene mobbt; und die Animationsserie „BoJack Horseman“ (2014-2020) über einen abgehalfterten Sitcom-Star, der sich ins Business zurückzubringen versucht, mit seinem noch aus der Zeit vor #metoo stammenden Gebaren aber eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Was über mehrere Staffeln hinweg wie das Standard-Beiwerk zum Starkult wirkte, erfährt in der letzten Staffel aber eine umfassende Hinterfragung und enthüllt sich als unverkennbares Muster des Missbrauchs: durch Dates mit der jungen Assistentin seiner Managerin, einer Teenagerin und der Schauspielerin, die in einer Serie einst seine Tochter spielte. Dieser bot er jene Drogen an, deren Überdosis sie das Leben kostete.
Die Serie „BoJack Horseman“ spiegelt also nicht nur die Kapriolen eines übergeschnappten Superstars, sondern ordnet sie auch mit rückblickender Selbstkritik als Symptom eines missbräuchlichen Systems ein.
Eine solche Entwicklung nimmt auch der aktuellste Film, der sich aus den zentralen Themen der letzten fünf Jahren speist: „Tár“ ist in dieser Hinsicht eine regelrechte Tour de Force an den Kipppunkt einer Karriere. Denn die egomanen Eskapaden von Lydia Tár bewegen sich vor dem Hintergrund der Diskussionen um #metoo, aber auch angesichts der #blacklivesmatter-Bewegung in einer Grauzone, weil das System hier schon von Beginn an erkennbar ist: die verängstigte, aber ambitionierte Assistentin, die Manipulation des Orchesters, um einer jungen, attraktiven Cellistin einen Auftritt zu verschaffen, die beiläufigen Lügen, um die eigene Person immer im besten Licht zu präsentieren. „Tár“ ist in dieser Hinsicht ein ungewöhnlich präziser Film, weil er tief in die Mechanismen der Machtstrukturen und auch der Kulturindustrie blicken lässt.
Zudem ist er in der Reihe der hier thematisierten Filme der erste, der sich wieder aktiv mit der Perspektive der Täter auseinandersetzt, diese aber immer mit den Perspektiven der Betroffenen konterkariert. So sehr Lydia versucht, eine ehemalige Studentin und Geliebte auszublenden, zu ghosten und für psychisch gestört zu erklären, wird sie doch von Erinnerungen an die junge Dirigentin heimgesucht. Todd Field deckt auf diese Weise hinter der genialischen Fassade eine berechnende und eiskalte Puppenspielerin auf, für die andere Menschen lediglich eine Funktion erfüllen.
Indem Tár ihren Kritikern immer wieder Cancel Culture und Wokeness vorwirft, um ihre Ego-Show zu rechtfertigen, gräbt sie sich im Verlauf des Films letztlich ihr eigenes Grab. Die Inszenierung hat durchaus Bewunderung für ihre künstlerischen Ambitionen übrig, doch hält Todd Field sie von Anfang an nicht mit der Tatsache hinter dem Berg, dass „Tár“ die von #metoo angestoßenen Diskussionen und Veränderungen im System ernst nimmt. Lydia Tár ist zum Scheitern verurteilt und bekommt letztlich mehrere Todesstöße, als sie versucht, sich von ihrem letzten großen Skandal zu erholen. Ihre vertraute Marketingmanagerin stünde nicht mehr zur Verfügung, doch ein junger Kollege helfe ihr gerne, ein neues, zeitgemäßes Image zu entwickeln, heißt es. Spätestens da ist ihr klar, dass ihr Umfeld nicht mehr bereit ist, nur noch zu funktionieren.