Dominique Auphal (François Marthouret) ist ein französischer Botschaftsrat mit steiler Karriere, der in eine für die französische Politik gegenüber den Entwicklungsländern sehr wichtige Organisation delegiert wird. Die französischen Geheimdienste versuchen daher mit allen Mitteln, den bei ihnen unter dem Kürzel "51" erscheinenden und als durch und durch integer geltenden Botschaftsrat als Agenten zu gewinnen und beginnen mit ihrer Arbeit: Aufschlüsselung seiner Persönlichkeit, seines Leben, seiner Familie und seiner Freunde auf der Suche nach "Schwachstellen", über die Auphal zur Zusammenarbeit gezwungen werden soll. Obwohl sie ihn durch Computer und wissenschaftsbasierte Analysen kühl und bis ins letzte Detail "aufschlüsseln", bleibt ihnen letztlich der Erfolg versagt: Der Mensch macht den Analysen einen Strich durch die Rechnung.
Mit der von humanistischem Engagement geprägten, spannend inszenierten Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen von Kontroll- und Überwachungssystemen gelang dem im Februar 2023 verstorbenen Michel Deville einer der stärksten Paranoia-Thriller der 1970er-Jahre. Fast durchweg besteht der Film aus subjektiven Kameraperspektiven und lässt viele der Geheimdienstler nur als Stimmen auftreten, was der Inszenierung formale Intensität und eine bedrückende Grundstimmung verleiht. - Sehenswert ab 16.