Die Ungarin Márta Mészáros gehörte nicht nur
in ihrem Heimatland zu den Pionierinnen des Kinos, sondern war auch
international eine der ersten Frauen, die ins männerdominierte Regiefach
vorstoßen konnte. Mit „Adoption“
(1975) gewann erstmals der Film einer Regisseurin den „Goldenen Bären“, und auch
ihre folgenden Arbeiten vor allem der 1970er- und 1980er-Jahre steigerten ihren
Ruf noch weiter.
1984 begann sie mit einer sehr persönlichen Filmtrilogie, die
arte jetzt in seine Mediathek gestellt hat. Der Auftakt „Tagebuch meiner Kindheit“ (1984) ist eine Abrechnung mit dem
Stalinismus, wobei Mészáros die euphorische Aufbruchsstimmung der
Nachkriegszeit mit privaten Schicksalen, Intrigen und Verhaftungen konfrontiert:
Die 15-jährige Gymnasiastin Juli (