Wenn es auch aufgrund handwerklicher Schwächen von Experten in seiner Autorschaft durch Diego Velázquez bezweifelt wird, kann man doch etwas über das Kino von Angela Schanelec aus dem Werk erfahren, dass mich vor zwei Jahren bei einer großen Velázquez-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien beschäftigt hat: „Las lágrimas de San Pedro”. Es zeigt den Apostel in nachdenklicher, trauriger, aber irgendwie entspannter Pose am Rand eines Horizonts. Sein Blick richtet sich nach oben. Er ist barfuß und hat einen weiß-grauen Bart. Zu seinen übereinandergeschlagenen Beinen liegt ein Schlüssel auf dem Boden. Es ist nicht klar erkennbar, worauf er sitzt, der Hintergrund lässt einen Baumstamm vermuten. Sein Gewand ist blau aus einem Guss und aus ihm wächst eine Art orangener Umhang, der faltig umspielt, was ihm als Sitzgelegenheit bietet.
Die malerischen Feinheiten und Schwächen haben mich weniger beschäftigt, als die Zeit, die in das Bild eingeschrieben ist.
Die Verleugnung durch den Kirchengründer gehört zu den beliebtesten Motiv