Silvio Berlusconi (1936-2023) war einer der umstrittensten Akteure Italiens. Die dreiteilige Dokumentation zeichnet seinen Weg nach, wie er bis an die Spitze des italienischen Staates gelangte.
Sein Werdegang ist spektakulär. Als Immobilienunternehmer leitete er Ende der 1970er-Jahre das Großbauprojekt Milano 2, das zum Sitz von Berlusconis erstem privaten Fernsehsender Telemilano wurde. Mit Einfallsreichtum, unternehmerischem Gespür und intensiven Verbindungen in die Politik verwandelte Berlusconi Telemilano entgegen den gesetzlichen Bestimmungen in den Fernsehsender Canale 5, der zum ernsthaften Konkurrenten der staatlichen Fernsehgesellschaft RAI wurde.
Berlusconis Medienimperium wuchs rasch, auch weil sich die italienische Bevölkerung in den Programmen der Berlusconi-Gruppe wiederfanden. In diesen Jahren setzte Berlusconi zum Sprung ins Ausland an und verkaufte sein Konzept zunächst an die staatliche Fernseh- und Rundfunkanstalt der UdSSR, bevor er nationale Versionen von Canale 5 in Frankreich, Spanien und Deutschland aufbaute. Damit wuchs unaufhaltsam auch sein Einfluss. 1986 kaufte er den AC Mailand und verwandelte ihn in einen der erfolgreichsten Fußballklubs seiner Zeit.
Zeitgleich zum Zusammenbruch des Ostblocks zerfiel das italienische Parteiensystem. Staatsanwälte begannen nach Jahren der Vetternwirtschaft gegen korrupte Politiker zu ermitteln. Viele von Berlusconis Verbündeten wurden verhaftet oder gerieten in die Insolvenz. Um den Ermittlungen gegen seinen eigenen Konzern zu entgehen, gründete Berlusconi 1993 eine politische Partei: Forza Italia.
Dank seines immensen Kapitals startete er 1994 eine große Kampagne für die Wahl ins Amt des Ministerpräsidenten. Für den Wahlkampf nutzte er alle ihm zur Verfügung stehenden Medienplattformen. Er gewann die Wahl gegen den Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Achille Occhetto, und läutete damit eine neue Ära der populistischen Politik in Italien ein.– Ab 14.