Der Psychiater und Gehirnchirurg Dr. Max Holst (Preben Neergaard) kennt sich mit Patienten aus, die unter Wahnvorstellungen leiden. So denkt er sich auch nichts Besonderes, als ein Mann namens Steinmetz (John Price) in die Psychiatrie eingeliefert wird, nachdem er Passanten mit wirren Fragen belästigt hat. Steinmetz jedoch eröffnet dem Arzt, dass er allein durch seinen Willen Dinge und Wesen erschaffen könne – allerdings seien die übersinnlichen Fähigkeiten insofern begrenzt, als das Erschaffene auch immer wieder verschwinde. Holst tut dies zuerst weiterhin als Wahn ab, doch dann verschwindet Steinmetz aus der Geschlossenen Abteilung, lässt dem Arzt eine Nachricht zukommen, lockt ihn in ein extravagantes Haus und fordert einen Gefallen von dem Hirnchirurgen ein. Als dieser sich weigert, zieht Steinmetz andere Seiten auf: Bald treibt ein Doppelgänger von Holst sein Unwesen und greift nach dessen Leben, inklusive Arbeit in der Klinik und Platz an der Seite seiner Verlobten Susanne (Lotte Tarp).
Der Debütfilm des damals 28-jährigen Dänen Jens Ravn lief 1969 in Cannes und baut seine Geschichte mit zurückhaltenden Mitteln auf. Ravn verzichtet auf Schockeffekte und Gewalt und erschafft stattdessen eine Atmosphäre der permanenten Beunruhigung, befördert durch gedrosseltes Tempo, prägnantes Produktionsdesign und den innovativen Einsatz von Spiegeln und scharfen Kanten. Im Stil ähnelt sein Film weiteren Vertretern des Psychohorrorfilms aus dem Entstehungsjahrzehnt wie „Augen ohne Gesicht“ oder „Der Mann, der zweimal lebte“ – und in der surrealen Stimmung liegt auch „Letztes Jahr in Marienbad“ nicht fern. – Ab 16.