© BR/Kerstin Stelter/Claussen+Putz Filmproduktion (Christian Berkel, Bibiana Beglau in „Querschuss“)

Querschuss

Drama um den unerklärlichen Selbstmord eines Familienpatriarchen - bis 27.10. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
28. September 2024
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Alles ist bereit für die große Feier zum 80. Geburtstag des ehemaligen Arztes Joachim. Doch dann erschießt sich dieser ohne jede Vorwarnung einen Tag vor dem Fest und lässt eine erschütterte Familie zurück. Sohn Andreas (Christian Berkel) und Enkelin Stella (Stella Kann), die Ohrenzeugen der Tat wurden, sind psychisch extrem anfällig, Joachims ohnehin labile Tochter Ulrike (Andrea Sawatzki) bringt zusätzliche Unruhe in die Familie. 

Andreas’ Sohn Clemens (Thomas Prenn), der wie sein Großvater Mediziner geworden ist, legt sich mit dem Vater über das gebotene Vorgehen an, was bei Andreas alte Minderwertigkeitskomplexe wachruft, dass er es seinem Vater nie recht machen konnte. Und während Kinder und Enkel noch zwischen Unsicherheit, Trauer und Wut klarzukommen versuchen, stößt die Schwester des Toten zu ihnen: Bernadette (Ursula Werner) ist berüchtigt für ihre Unangepasstheit und rührt die Erinnerung an den Toten mit unbekannten Seiten aus dessen Leben auf.

Als Regisseurin hat sich Nicole Weegmann einen Namen mit herausfordernden Stoffen (Schulamoklauf, Mobbing, Obdachlosigkeit, das Loveparade-Unglück) gemacht und auch „Querschuss“ ist grundsätzlich keine Ausnahme. 

Das von Esther Bernstorff geschriebene Drehbuch baut ein mit Ernst und Taktgefühl entwickeltes Drama auf, das manche Konflikte zwar auch etwas oberflächlich abhandelt, im Kern aber sehr einfühlsam (und durchaus auch mit Humor) von komplizierten Familienstrukturen und Gefühlen erzählt. Dabei belässt der Film den Figuren ihr Recht, das Geschehen auf ihre jeweils eigene Weise zu verstehen und zu verarbeiten. – Ab 14.

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