Zu den Überraschungen der diesjährigen "Berlinale" gehörte die Verleihung des "Wolfgang-Staudte-Preises" an "Ladoni" ("Handflächen"), die Abschlußarbeit des russischen Regisseurs Artur Aristakisjan (geb. 1961) aus Kischinjow, der Hauptstadt des heutigen Moldawien. In der Begründung wird hervorgehoben, die Jury finde es bezeichnend, "daß ein solcher Film, der die gewohnten Grenzen sprengt, in diesem historischen Moment aus Rußland kommt". Das ist eine zutreffende Einschätzung. Denn "die gewohnten Grenzen" hat dieses Werk in verschiedenen Richtungen gesprengt. Die vierjährige schwierige Entstehungsgeschichte mit den - acht - gescheiterten Versuchen des Regisseurs um Aufnahme ins WGIK gehören unter anderem dazu. Ungewohnt ist überdies, daß der Film überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen konnte. Ins Programm der letzten Moskauer Filmfestspiele ist er nur dank einer "Last minute"-Intervention von Regisseur Yuri Nordstein aufgenommen worden, der "Ladoni" durch Zufall gesehen hatte und davon beeindruckt war. Ohne "Moskau" wäre auch Berlin ins Wasser gefallen!
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