Bessame

Düster, schwarz, blau-grau, das sind nicht nur die Grundfarben von Nino Achwledianis Debütfilm, das ist auch die Grundstimmung. Ein schwerer, kantiger Brocken Film, der seinem Betrachter einiges zumutet, ohne eigentlich Neues zu erzählen. Um Macht geht es und ihren despotischen Mißbrauch, um zerstörerische Disziplinierungsmaßnahmen, die Zertrümmerung von Idealen, die Beugung des Menschen zur Kreatur. Themen, die das Kino des zerfallenden Sowjetstaates Ende der 80er Jahre bestimmten, die als künstlerisches Ventil vor einigen Jahren durchaus ihre Berechtigung hatten, die Wut und Ohnmacht ausdrückten und mit einem menschenunwürdigen System abzurechnen versuchten. Einige Jahre sind seitdem ins Land gegangen, mit der Thematik ist auch der westliche Zuschauer bestens vertraut - Gründe, warum es dem acht Jahre alten Film an aktueller Brisanz fehlt, auch wenn "Bessame" als Parabel auch heute noch funktioniert und verunsichert.