Die Bibel - Jeremia

Drama | Deutschland/Italien/USA 1998 | 90 Minuten

Regie: Harry Winer

Weitere Verfilmung einer alttestamentarischen Schrift im Rahmen des ambitionierten "Bibel"-Projekts, die sich dem prophetischen Buch "Jeremia" widmet. Dessen historische Hauptfigur, der Prophet Jeremia aus dem 7. Jahrhundert vor Christus, war ein unbequemer, wortmächtiger Mahner gegen die politische Hybris seiner Zeit. Solide gemachter, aber durch und durch konventioneller Bibelfilm, der besonders den Berufungskonflikt herausarbeitet und die spärlichen biografischen Daten im Rahmen vertretbarer Spekulationen ausschmückt. - Ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
JEREMIAH
Produktionsland
Deutschland/Italien/USA
Produktionsjahr
1998
Produktionsfirma
Lux Vide/Taurusfilm/Quinta, in Zusammenarbeit mit RAI Uno/France 2/Antena 3/ARD/MTM/Czech TV/NCRV/BSkyB
Regie
Harry Winer
Buch
Harry Winer · Roger Young
Kamera
Raffaele Mertes
Musik
Bruce Broughton
Schnitt
David Simmons
Darsteller
Patrick Dempsey (Jeremia) · Oliver Reed (General Schafan) · Klaus Maria Brandauer (König Nebukadnezar) · Michael Cronin (Hilkija) · Vincent Regan (Mattanja/König Zidkija)
Länge
90 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Drama | Bibelfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Kinowelt (FF, DD2.0 dt.)
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Diskussion
Das Buch Jeremia, das hauptsächlich aus prophetischen Reden besteht, gibt wenig Stoff für eine Biografie her. So schmückt der Film die kargen Informationen der Bibel notwendigerweise aus, bemüht sich dabei aber erkennbar, im Bereich vertretbarer Spekulationen zu bleiben. Jeremia wächst als Sohn des Priesters Hilkija auf und erfährt schon als Junge den Ruf Gottes. Gegen diese Berufung sträubt er sich heftig, aber Gott läßt nicht locker. Seine Liebe zu Judith findet keine Erfüllung, denn Gott befiehlt ihm, ehelos zu bleiben. Als Jeremia vor dem Tempel im Beisein des Königs Jojakim ein Opfer darbringen soll, tritt er erstmals als Prophet auf. Aber seine Mahnungen verhallen ungehört, immer wieder wird er verfolgt und gefangen genommen. Der babylonische König Nebukadnezar unterwirft das Königreich Juda, wie Jeremia es vorausgesagt hat. Am Ende steht er vor den Trümmern des zerstörten Jerusalem.

Der Film arbeitet sehr stark den Konflikt heraus, den die Berufung für die Hauptfigur mit sich bringt. Stimmen, Träume und Erscheinungen, mal ein alter Mann, mal ein junges Mädchen treiben Jeremia dazu, Gottes Wort zu verkünden. Der Druck wird nachvollziehbar, wenngleich die Umsetzung zum Teil etwas platt erscheint. Als Jeremia sich als Prophet zu erkennen gegeben hat, wird er vom König geächtet. Selbst sein eigener Vater unterstützt ihn nicht. Als er nachts von Männern brutal zusammengeschlagen wird, sieht der Vater zu, ohne einzuschreiten. Die Handlung hat von da an das Problem, daß sie relativ eintönig verläuft. Jeremia mahnt und warnt, mal spricht er selbst, mal werden seine prophetischen Reden von seinem Freund Baruch aufgezeichnet und verlesen. Er wird eingekerkert und wieder freigelassen, um erneut inhaftiert zu werden. So geht es weiter. Dabei gewinnt Jeremia von seinem äußeren Erscheinungsbild her immer mehr die Züge einer Christusfigur. Die Starschauspieler im Ensemble sind nur Nebenfiguren. Klaus Maria Brandauer hat kaum mehr als eine bessere Statistenrolle, die ihn als Schauspieler kaum fordert. Mit rotem Vollbart verkörpert er den babylonischen König Nebukadnezar. Auch Oliver Reed als Jeremias Gegenspieler General Schafan gibt in seiner letzten Rolle einmal mehr den brutalen Bösewicht. Die bekannten Namen bringen so allenfalls einen Werbeeffekt, tragen aber nicht dazu bei, die Qualität des Produktes zu verbessern, das nicht mehr als ein solide gemachter, aber durch und durch konventioneller Bibelfilm ist.

Weitere Verfilmung einer alttestamentarischen Schrift im Rahmen des ambitionierten „Bibel“-Projekts, die sich dem prophetischen Buch „Jeremia“ widmet. Dessen historische Hauptfigur, der Prophet Jeremia aus dem 7. Jahrhundert vor Christus, war ein unbequemer, wortmächtiger Mahner gegen die politische Hybris seiner Zeit. Solide gemachter, aber durch und durch konventioneller Bibelfilm, der besonders den Berufungskonflikt herausarbeitet und die spärlichen biografischen Daten im Rahmen vertretbarer Spekulationen ausschmückt. Ab 12.
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