... und raus bist Du

Kinderfilm | Island 1997 | 84 Minuten

Regie: Ari Kristinsson

Ein zehnjähriges Mädchen entdeckt, dass sein Vater nicht, wie von der Mutter behauptet, in Paris arbeitet, sondern im nahen Reikjavik mit einer anderen Frau und seinem Baby wohnt. Zusammen mit einer Freundin entführt es das Halbschwesterchen und kann nach einer ereignisreichen Nacht eine versöhnliche Begegnung mit dem Vater herbeiführen. Preisgekrönter Kinderfilm, der dank seiner umsichtigen Dramaturgie auf effekthascherische Momente verzichtet und durch vorzügliche Bildgestaltung und gute darstellerische Leistungen überzeugt. Teils gemütvoll, teils mit erheiternden Partien inszeniert, ist ein kindgerechter Film entstanden, dessen vorbildliche Synchronisation zu loben ist. (Fernsehtitel: "Raus bis du", "Verschlossenes Herz") - Sehenswert ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
STIKKFRI
Produktionsland
Island
Produktionsjahr
1997
Produktionsfirma
Icelandic Film Corp./Filmhuset/Rommel
Regie
Ari Kristinsson
Buch
Ari Kristinsson
Kamera
Halldór Gunnarsson
Musik
Valgeir Gudjónsson
Schnitt
Steingrímur Karlsson
Darsteller
Bergthóra Aradóttir (Hrefna) · Freydis Kristoffersdottir (Yrsa) · Hlynur Helgi-Hallgrísson (Steini) · Halldóra Björnsdóttir (Mutter) · Ingvar Sigurdsson (Hilmar)
Länge
84 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 8.
Genre
Kinderfilm

Diskussion
Ein preisgekrönter Kinderfilm aus Island. Das Mädchen Hrefna, 10 Jahre alt, kommt endlich dahinter, dass ihr Vater nicht im fernen Paris arbeitet, sondern gemeinsam mit einer anderen Frau ganz in der Nähe, in Reikjavik, wohnt. Ihre Mutter hatte dies bisher verschwiegen. Von ihrer besten Freundin tatkräftig unterstützt, macht Hrefna sich auf die Suche nach dem Unbekannten. Tatsächlich findet sie ihn und entdeckt zu ihrer Überraschung, dass er, der angeblich von Kindern nichts wissen will, der fürsorgliche Papa eines Babys ist, Hrefnas Halbschwesterchen. Was folgt, entwickelt sich zu einem witzigen Entführungskrimi: Beim Einstieg in die väterliche Wohnung fügen es die Umstände, dass die beiden Mädchen das Kleinkind mitnehmen und eine ereignisreiche Nacht lang versorgen müssen, während Eltern und Polizisten nach ihm suchen. Das wiederum führt zu guter Letzt zur versöhnlichen Begegnung zwischen Vater und Tochter. Wohl tuend weit entfernt von Hollywoods effekthascherischem Produktionsstil, erzählt der isländische Autor und Regisseur diese Familiengeschichte mit ihren teils gemütvollen, teils erheiternden Partien gelungen kindgerecht. Dank seiner umsichtigen Dramaturgie, der vorzüglichen Bildgestaltung und der auffälligen darstellerischen Qualität erhielt der Film bei den Nordischen Filmtagen 1998 in Lübeck den 1. Preis (damaliger Titel: „Verschlossenes Herz“). Mit zu rühmen bleibt die vorbildliche deutsche Synchronisation. - Sehenswert ab 8.
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