Neuseeland Mitte des 19. Jahrhunderts: Eine stumme Europäerin trifft mit ihrer Tochter bei ihrem unbekannten zukünftigen Ehemann ein, im Gepäck das geliebte Klavier, das bald zum Symbol der zunächst einseitig-begehrlichen, später von ihr erwiderten Leidenschaft eines Mannes in ihrer Nachbarschaft wird. In grandiosen (Sinn-)Bildern erzählte Parabel über die Selbstbefreiung und -findung einer Frau durch eine verbotene Liebesbeziehung. Vor allem die hervorragenden Schauspieler verleihen der Beschreibung des Prozesses Intensität, Dichte und Intimität. (Kinotipp der katholischen Filmkritik)
- Sehenswert ab 16.
Drama | Australien/Frankreich 1992 | 120 Minuten
Regie: Jane Campion
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Filmdaten
- Originaltitel
- THE PIANO
- Produktionsland
- Australien/Frankreich
- Produktionsjahr
- 1992
- Regie
- Jane Campion
- Buch
- Jane Campion
- Kamera
- Stuart Dryburgh
- Musik
- Michael Nyman
- Schnitt
- Veronika Jenet
- Darsteller
- Holly Hunter (Ada) · Harvey Keitel (Baines) · Sam Neill (Stewart) · Anna Paquin (Flora) · Kerry Walker (Tante Morag)
- Länge
- 120 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12; f
- Pädagogisches Urteil
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama | Liebesfilm
Diskussion
Ein Klavier, mit Brettern verkleidet, auf einem weiten dunklen Sandstrand, gegen den die riesigen, schäumenden Wogen des Ozeans anbranden: ein surrealistisches Tableau, das die Kleinheit der Artefakte, des Kulturprodukts abstechen läßt vom Ungeheuerlichen, Unaufhaltsamen, Überwältigenden ungezähmter Natur, eine Bildformel, die auf die Handlung vordeutet, auf das ungleiche Verhältnis zwischen gesellschaftlichen Regeln und der Macht der Leidenschaften.Ada, eine junge Frau, kommt Mitte des 19. Jahrhunderts nach Neuseeland, um dort einen ihr unbekannten Mann zu heiraten. Als junges Mädchen hat sie beschlossen, nicht mehr zu sprechen. Erstaunlich: sie hat eine neunjährige Tochter, Flora, von deren Vater man nichts erfährt. An einem menschenleeren Strand wird sie an Land gesetzt, mit ihrem Kind: zwei Gestrandete aus Europa, umgeben von wenigen Möbeln, darunter das Klavier. Da Ada sich der Sprache nicht bedienen will, hilft ihr das Piano, Gefühle auszudrücken - mehr für sich als für andere. Ihr künftiger Mann Stewart holt sie ab, in seiner Begleitung der Nachbar Baines und eingeborene Maoris. Ihr Weg ins neue Haus führt sie durch einen grünblauen, dunstverhangenen Wald, der Boden ist aufgeweicht, eine Schlammschicht, in dem die hochgeschnürten Schuhe versinken. Fast immer regnet es, oder es sieht so aus. Selten bricht Licht, ein wenig Sonne in diese Dämmerwelt ein, die Schauplatz ihres Lebens sein soll, eines Lebens in der Fremde, auch wenn es noch Kostüme und Riten, sogar das Theaterspiel gibt, die an die alte Welt erinnern. Da Ada ohne das Piano nicht existieren kann, bittet sie Baines, das am Strand zurückgelassene Klavier zu holen. Nach mürrischer Abwehr willigt Baines ein, mehr noch: er tauscht das Klavier bei Stewart gegen Land. Für Stewart, einen Pionier seiner Zeit, ist Grundbesitz wichtig, er will ihn urbar machen, was kümmert ihn ein Piano. Baines dagegen, der nicht lesen und schreibe
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