Schloss des Schreckens (2009)

Literaturverfilmung | Großbritannien 2009 | 85 Minuten

Regie: Tim Fywell

England kurz nach dem Ersten Weltkrieg: Eine Pfarrerstochter wird Gouvernante zweier Waisenkinder, die mit wenigen Hausangestellten auf einem herrschaftlichen Landsitz leben. Sie ist angetan von den scheinbar wohlerzogenen Kindern, doch dann ereignen sich seltsame Dinge, und sie wird von Erscheinungen und Visionen heimgesucht. Sie stößt auf die unglückliche Geschichte ihrer Vorgängerin und glaubt, darin die Ursache für das merkwürdig-beängstigende Verhalten der Kinder zu sehen. Überzeugende(Fernseh-)Neuverfilmung der Novelle von Henry James, konsequent erzählt aus der Perspektive der zusehends verunsicherten Erzieherin. Zwar trägt der Film die Geisterbahneffekte etwas dick auf, überzeugt aber durch seine Intensität sowie das exzellente Spiel der Hauptdarstellerin. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
THE TURN OF THE SCREW
Produktionsland
Großbritannien
Produktionsjahr
2009
Produktionsfirma
BBC
Regie
Tim Fywell
Buch
Sandy Welch
Kamera
Tony Miller
Musik
John Lunn
Schnitt
Adam Trotman
Darsteller
Michelle Dockery (Ann) · Sue Johnston (Sarah Grose) · Dan Stevens (Dr. Fisher) · Nicola Walker (Carla) · Eva Sayer (Flora)
Länge
85 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Literaturverfilmung | Thriller
Externe Links
IMDb | TMDB

Heimkino

Verleih DVD
Tiberius (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt., dts engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Tiberius (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Man kann wirklich nicht sagen, dass die beiden Waisen unschuldig aussehen. In dieser Neuverfilmung von Henry James’ Novelle „The Turn of the Screw“ scheint es vielmehr klar, dass die beiden ausgemachte kleine Satansbraten sind, auch wenn sie noch so höflich tun.

Diskussion
Man kann wirklich nicht sagen, dass die beiden Waisen unschuldig aussehen. In dieser Neuverfilmung von Henry James’ Novelle „The Turn of the Screw“ scheint es vielmehr klar, dass die beiden ausgemachte kleine Satansbraten sind, auch wenn sie noch so höflich tun. Wie in früheren Adaptionen gilt es zwar aufzupassen, wenn die junge Gouvernante Ann allmählich die Überzeugung gewinnt, dass nicht nur frühere schlechte Einflüsse die Kinder verdorben haben, sondern auf dem noblen, aber einsamen Landsitz sehr reale böse Geister ihr Unwesen treiben: Die Deutung, dass Ann sich die übersinnliche Bedrohung nur herbeihalluziniert und damit selbst zur Gefahr für die Kinder wird, bleibt greifbar. Aber hat nicht in der Rahmenhandlung des Films auch der abgeklärte Nervenarzt, der sie behandelt, auf einmal Visionen? Die BBC-Fassung von 2009 nimmt die Perspektive der Hauptfigur noch konsequenter ein als frühere Adaptionen und trägt die Geisterbahneffekte dabei etwas dick auf. Dennoch ist der Film überzeugend intensiv, vor allem durch die exzellente Michelle Dockery, die kurz danach als Earlstochter in der TV-Serie „Downton Abbey“ eine vergleichbar Zartheit und (nicht immer gesundes) Selbstbewusstsein bündelnde Rolle erhielt.
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