Kabale und Liebe

Drama | DDR 1959 | 108 Minuten

Regie: Martin Hellberg

Schillers "bürgerliches Trauerspiel" um die tragische Liebe des adligen Majors Ferdinand und der Bürgerstochter Luise, die vom despotischen Vater des Offiziers hintertrieben wird, in einer veralteten, aber handwerklich gut gemachten Bühnenverfilmung der DEFA. Die Inszenierung bleibt zwar dem sprachlich pathetischem Stil von Schillers Jugenddichtung verpflichtet, versteht es aber durch dramaturgisch kluge Einschübe, das politische Umfeld der Dichtung einzubringen. Großartige Darsteller runden den positiven Gesamteindruck ab. - Ab 12.
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Filmdaten

Produktionsland
DDR
Produktionsjahr
1959
Produktionsfirma
DEFA
Regie
Martin Hellberg
Buch
Martin Hellberg
Kamera
Karl Plintzner · Günter Haubold
Musik
Wilhelm Neef
Schnitt
Ursula Rudzki
Darsteller
Wolf Kaiser (Präsident von Walther) · Otto Mellies (Ferdinand) · Marion van de Kamp (Lady Milford) · Willi Schwabe (von Kalb) · Martin Hellberg (Musikant Miller)
Länge
108 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Drama | Literaturverfilmung
Externe Links
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Diskussion
Der hochadelige Major Ferdinand, die einfache Bürgerstochter Luise Miller - und wie ihre reine Liebe am Hofe des Herzogs von einer Intrige zu Grunde gerichtet wird, die zum gemeinsamen Sterben führt. Schillers „bürgerliches Trauerspiel“ in einer DEFA-Verfilmung von vorgestern, aber von Rang! Regisseur und Autor Hellberg hatte diesmal eine glücklichere Hand gehabt als bei seiner fast zeitgleichen Dramenverfilmung „Minna von Barnhelm“. Seine Bearbeitung bleibt bühnennah, sprachlich ganz dem pathetischen Stil von Schillers Jugenddichtung verpflichtet, entfaltet sich jedoch mit dramaturgisch klugen Einschüben zu einem Zeitbild, das der Tragödie wirkungsvolle gesellschaftskritische Akzente verleiht. Großen Anteil an der Bewegkraft des alten Schwarzweißfilms haben die Darsteller, darunter nicht zuletzt Wolf Kaiser vom „Berliner Ensemble“ in der Charakterstudie des despotischen, für den korrumpierten Adel repräsentativen Präsidenten von Walther, Ferdinands Vater, der die „Kabale“ gegen das unstandesgemäße Liebespaar mitleidlos umsetzt. Ein Theaterstück in Filmform, das sich besonders gut für den Einsatz im Schulbereich eignet.
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