- | Schweiz/Deutschland 2011 | 98 Minuten

Regie: Urs Odermatt

Der Film ist eines der gewagtesten Filmprojekte im Gegenwartskino der Deutschschweiz: Urs Odermatt legt es mit der Verfilmung seines Theaterstücks über einen realen Missbrauchsfall dezidiert darauf an, zu polarisieren. Die in den 1990er-Jahren spielende Geschichte eines Sportlehrers, der sich in einem idyllisch gelegenen Dorf im Kanton Aargau an seinen Schülerinnen vergreift, wovon die Behörden zunächst keine Kenntnis nehmen wollten, entfaltet sich als experimenteller Bilderreigen. Der theatralisch überspielte, höchst artifiziell montierte Film fasziniert durch seine formalen Wucht und collagenhafte Erzählstruktur. Die kreativ verspielte Gestalt des Films wird dem sensiblen Thema aber zu wenig gerecht; an den Seelen der Opfer scheint der Film bisweilen weniger interessiert zu sein als an ihren Leibern. Als Provokation greift das zu kurz, auch bleibt die Meta-Inszenierung zu vage, um mehr zu taugen als zu einer bequemen Exit-Strategie bei unangenehmen Diskussionen. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
DER BÖSE ONKEL
Produktionsland
Schweiz/Deutschland
Produktionsjahr
2011
Produktionsfirma
Nordwest Film/RaveFilm
Regie
Urs Odermatt
Buch
Urs Odermatt
Kamera
Markus Rave
Schnitt
Ruth Schönegge · Felix Balke
Darsteller
Jörg-Heinrich Benthien (Armin) · Miriam Japp (Trix Brunner) · Paula Schramm (Saskia) · Bettina Schwerdtfeger (Schülerin) · Julia Heydkamp (Nadja)
Länge
98 Minuten
Kinostart
11.04.2013
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Externe Links
IMDb | TMDB

Heimkino

Die Special Edition enthält ein 48-seitiges Booklet zum Film.

Verleih DVD
Déjà vu Film (16:9, 1.85:1 DD5.1 dt.)
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