Über das mühevolle Leben in einem Bergdorf im Maghreb können auch die Gesänge der Frauen nicht hinwegtäuschen. Jeden Tag müssen sie Wasser aus einer schwer zugänglichen Quelle im Gebirge holen, während die Männer in der Teestube Mokka schlürfen. Doch die Frau des Dorfschullehrers trägt den Funken der Aufklärung in sich und probt den Aufstand: Alle Frauen sollen in den Sex-Streik treten. Das Emanzipationsdrama erzählt vom gewalttätigen wie mentalen Druck, von finanzstarken Fundamentalisten, staatlichen Scheuklappen-Taktiken und weiblichen Unterwerfungsgesten. Dabei lässt er alle erdenklichen Aspekte einer auf den Koran pochenden Unterdrückungsmaschinerie wie eine Lawine über das Dorf rollen. Am charmantesten gelingt das seiner mitunter etwas überambitionierten Erzählung, wenn das Aufbrechen der jahrhundertealten Verhaltensmuster in die Tänze der Frauen eingewoben wird.
- Ab 14.
Quelle der Frauen
Drama | Belgien/Italien/Frankreich 2011 | 130 (24 B./sec.)/125 (25 B./sec.) Minuten
Regie: Radu Mihaileanu
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Filmdaten
- Originaltitel
- LA SOURCE DES FEMMES
- Produktionsland
- Belgien/Italien/Frankreich
- Produktionsjahr
- 2011
- Produktionsfirma
- Elzévir Films/Oï Oï Oï Prod./EuropaCorp./Indigo Films/Agora Films/SNRT/France 3 Cinéma
- Regie
- Radu Mihaileanu
- Buch
- Radu Mihaileanu · Alain-Michel Blanc · Catherine Ramberg · Radu Mihaileanu
- Kamera
- Glynn Speeckaert
- Musik
- Armand Amar
- Schnitt
- Ludo Troch
- Darsteller
- Leïla Bekhti (Leila) · Hafsia Herzi (Loubna / Esmeralda) · Hiam Abbass (Fatima) · Saleh Bakri (Sami) · Biyouna (Vieux Fusil)
- Länge
- 130 (24 B.
sec.)
125 (25 B.
sec.) Minuten - Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Der Weg ist so steinig und mühevoll wie das Leben; darüber können die Frauen eines kleinen Bergdorfes im Maghreb auch mit ihren Gesängen nicht hinwegtäuschen. Jeden Tag müssen sie Wasser aus einer schwer zugänglichen Quelle im Gebirge holen, während die Männer in der Teestube Mokka schlürfen. So ist es Tradition, und so soll es auch bleiben. Doch Leila, die als Frau des Dorfschullehrers lesen und schreiben kann, trägt den Funken der Aufklärung in sich und probt den Aufstand: Alle Frauen sollen in den Sex-Streik treten, bis die Männer auch mitschleppen oder die schon lange beantragte Wasserleitung endlich doch mal Wasser ins Dorf bringt.
Das Emanzipationsdrama von Radu Mihaileanu erzählt vom gewalttätigen wie mentalen Druck, von finanzstarken Fundamentalisten, staatlichen Scheuklappen-Taktiken und weiblichen Unterwerfungsgesten. Dabei lässt er alle erdenklichen Aspekte einer auf den Koran pochenden Unterdrückungsmaschinerie wie eine Lawine über das Dorf rollen. Am charmantesten gelingt das seiner mitunter etwas überambitionierten Erzählung, wenn das Aufbrechen der jahrhundertealten Verhaltensmuster in die Tänze der Frauen eingewoben wird. Am Ende sind es dann doch wieder die mit Leila Bekhti, Hafsia Herzi und Hiam Abbass hervorragend besetzten Protagonistinnen, die den Film mit seinen traumhaften Landschaftsbildern über manche inszenatorische Durststrecke hinwegschleppen.
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