Im Netz der Camorra

Zwei Szenen, die zunächst nicht so recht zusammenpassen wollen. Eine junge schwarze Frau hetzt im Dunkeln durch einen Weinberg. Schüsse fallen, Männer rufen. Völlig verängstigt, fast panisch erreicht die sie eine Straße und fällt einem Autofahrer schwer verletzt fast vor die Haube. Schnitt. Matteo DeCanin ist Besitzer eines Weingutes in Südtirol. Im eleganten Anzug inspiziert er die Weinkeller und die Abfüllanlagen; er verkostet, instruiert seine Mitarbeiter und hat alles im Griff. Ein Winzer, der weiß, wie man hervorragenden Wein macht, und der darum gut verdient. Seine Frau bedient im edel eingerichteten Verkaufsladen, auch seine 18-jährige Tochter sieht und schmeckt an den Trauben, wie lange sie noch reifen müssen.

Doch plötzlich schleicht sich ein Mann in sein Leben, erst aus der Ferne, dann kommt er über Umwege immer näher, um schließlich direkt vor ihm zu stehen: Es ist Nino Sorrentino, Mitglied der Camorra und ein ganz alter Bekannter von DeCanin. In Andeutungen und kurzen Dialogen ist zu erfahren, dass Matteo selbst der Camorra angehörte, bis er vor 25 Jahren vom Morden genug hatte und ein neues Leben begann.