Das Seeungeheuer

Poetische Titel sind nicht gerade Netflix’ Sache. Kurz und knackig müssen sie meistens sein, suchmaschinenoptimiert und auf den Punkt bringend, wer oder was im Mittelpunkt steht. So auch beim neuen Animationsfilm „Das Seeungeheuer“, dessen Handlung sich – Überraschung! – um ein riesiges Unterwasserbiest dreht. Auch wenn das Wesen selbst vom Skript eher stiefmütterlich behandelt wird.

Schauplatz des neuen Films von Chris Williams, dem Co-Regisseur von „Bolt: Ein Hund für alle Fälle“, „Baymax“ und „Vaiana“, ist eine fiktive, unserer Frühen Neuzeit ähnliche Welt. Seemonster beherrschen die Meere, und die Krone entsendet schon seit Jahrzehnten wagemutige Männer und Frauen, um sie zu bekämpfen, mit dem Ziel, den Weg zu den noch unbekannten Ländern jenseits des Wassers zu ebnen. Jacob Holland (im Original gesprochen von Karl Urban) ist einer von ihnen, dient auf der „Inevitable“ unter dem legendären Kapitän Crow (Jared Harris) und hat sich bereits einen Ruf als Ungeheuer-Schlächter erarbeitet: Vier Monstren innerhalb von zwei Tagen soll er einst besiegt haben. Schon in den ersten Filmminuten kann die Crew des Segelschiffs ein weiteres zu Fall bringen.