Serviam - Ich will dienen

Drama | Österreich 2022 | 106 Minuten

Regie: Ruth Mader

In einem katholischen Mädcheninternat am Rande von Wien lässt die Elite der Stadt ihre Kinder erziehen. Während die Schule floriert, leidet der Träger, eine Klostergemeinschaft, an Nachwuchsmangel. Die Leiterin, eine energetische junge Nonne, kämpft mit Hingabe gegen den Niedergang des Glaubens. Einer ihrer Lieblinge ist ein zwölfjähriges Mädchen, das für die Sünden der Welt Buße tun will. Die Schwester ermutigt die Schülerin, indem sie ihr einen Bußgürtel leiht. Das Mädchen fügt sich damit aber schwere Wunden zu und fällt einem stur durchexerzierten Katholizismus zum Opfer. Formal integriert der geradlinig erzählte Internatsfilms Zeichentricksequenzen, die auf die Welt der Märchen verweisen. Auf der Tonspur wechseln sich klerikale Gesänge mit düsteren Phasen, in denen sich subtile Gruselklänge unvermittelt ins monströse Getöse eines Horrorthrillers steigern. Die bildliche Darstellung bleibt indes geradezu klinisch rein; die Personen, vor allem die meist in Uniform auftretenden Mädchen und die Tracht tragenden Nonnen, haben etwas Marionettenhaftes an sich. Obwohl kein Historienfilm, ist die konkrete Verortung in den 1980er-Jahren wichtig. Die Frage, wie weit Menschen in ihrer Hingabe an Gott oder ihren Glauben zu gehen bereits sind, ist allerdings auch in einer konfessionell stärker durchmischten Gegenwart relevant. - Ab 14.

Filmdaten

Produktionsland
Österreich
Produktionsjahr
2022
Produktionsfirma
epo-film/Ruth Mader Filmproduktion
Regie
Ruth Mader
Buch
Ruth Mader · Martin Leidenfrost
Kamera
Christine A. Maier
Musik
Manfred Plessl
Schnitt
Niki Mossböck
Darsteller
Maria Dragus (Die Schwester) · Leona Lindinger · Anna Elisabeth Berger · Sophia Gómez-Schreiber · Petra Morzé (Schwester Agnes)
Länge
106 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama
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