Kompromat

Ein Mann rennt durch den Wald. Er wird von Soldaten verfolgt, die auf ihn schießen, dann stürzt er... So spannend beginnt der neue Thriller von Jérôme Salle, der sich mit eleganten, gut gemachten Genrefilmen wie „Largo Winch“ oder „Fluchtpunkt Nizza“ einen Namen machte. Dann folgt ein langer Rückblick. Irkutsk 2017 im tiefsten Osten Russlands. Mathieu Roussel, der Leiter eines französischen Kulturinstituts, sorgt wegen einer Ballettaufführung für einen Eklat. Auf der Bühne küssen sich engumschlungen zwei Männer. Die lokale Schickeria und ein einflussreicher Oligarch sind so empört, dass sie während der Aufführung den Saal verlassen. Auch Mathieus Frau und die eingeschlafene gemeinsame Tochter sind längst nach Hause gegangen. Mathieu tanzt im Anschluss mit der französisch sprechenden Svetlana, die urplötzlich verschwindet, als ein lokaler FSB-Mann auftaucht.

Wenige Tage später stürmen russische Spezialkräfte das Haus von Mathieu, verhaften ihn vor den Augen seiner Tochter. Der Vorwurf lautet auf die Verbreitung von kinderpornographischem Material. Dabei handelt es sich um ein vom FSB fabriziertes Dossier mit Fake News, ein sogenanntes „Kompromat“.