Rotting in the Sun

Der chilenische Regisseur Sebastián Silva durchlebt eine Krise – als Selbstdarsteller in seinem eigenen Film. Damit ist er nicht der erste Filmemacher, der seine Schaffenskrise thematisiert und daraus neue Kreativität zu schöpfen hofft. Kollegen wie Fellini, Truffaut, Godard, Welles oder Wenders haben es ähnlich gemacht. Doch Silva steht es, so legt es „Rotting in the Sun“ nahe, noch schlimmer: Er befindet sich am Rande eines Suizids. Er liest „The Trouble of Being Born“, googelt „How to commit suicide in Mexico?” und dröhnt sich mit Drogen zu.

Ein Bekannter empfiehlt ihm einen FKK-Strand am Meer. Der schwule Silva folgt dem Vorschlag in der Hoffnung, seinen Depressionen zu entkommen. Doch die vielen nackten Männer können ihn nicht aufheitern. Zugekokst ertrinkt er beinahe im Meer. Wenn da nicht Jordan Firstman wäre. Der ist total begeistert, den Regisseur getroffen zu haben, von dem er am Abend zuvor den Film „Crystal Fairy & the Magical Cactus“ gesehen hat. Firstman verkündet strahlend: „Das ist das Universum!“, während Silva noch in Schockstarre verharrt. Firstman ist einer dieser Influencer, die immer alles „Amazing!“ oder „Awesome!“ finden.