Nackt über Berlin

Das Versprechen urbaner Sinnlichkeit schlummert im Titel der Fernsehminiserie von Regisseur Axel Ranisch. Nackt ist in der von SWR und Arte produzierten Verfilmung seines gleichnamigen Romans am Ende zwar kaum jemand, und von Berlin ist in den oft kammerspielartig arrangierten Settings auch nicht allzu viel zu sehen, aber das Bemühen, etwas Besonderes, Wildes, Extravagantes auf den Bildschirm zu zaubern, ist „Nackt über Berlin“ von der ersten Einstellung an anzumerken.

So geht es los: Ein Jugendlicher zieht einen Mann aus einer blutgetränkten Badewanne, ruft über den Hausfunk Hilfe, stolpert aus seinen blutverschmierten Klamotten und haut ab. Dann die Einblendung: „Zehn Tage früher“. Die ersten fünf der insgesamt sechs Episoden erzählen nun also, wie es dazu kam. Mit paganinisch-feurigen Streicherklängen lädt der schrill collagierte Vorspann anschließend zum ersten Akt.

Zwei Außenseiter auf kuriosem Rachefeldzug

Jannik und Tai, die von den Mädchen-Bullys an ihrer Schule bösartig einfallslos alliterierend als „Fetti“ und „Fidschi“ gemobbt werden, weil der eine für ihren Geschmack zu dick ist und der andere irgendwie