El Conde

Augusto Pinochet geht sterben. Sein Erbe ist verteilt, das letzte Abendessen mit der Familie überstanden. Es fehlen nur die Liebesbekundungen der Angehörigen, dann kann sich der „Graf“, wie er sich gerne nennen lässt, zurückziehen. Die Kinder sagen pflichtbewusst „Ich liebe dich“, die Ehefrau bittet, ein letztes Mal zum Schwitzen gebracht zu werden. Die Pointe ist zu diesem Zeitpunkt allerdings längst offenkundig: der schon vor Jahrzehnten für tot erklärte Ex-Diktator kann gar nicht sterben.

Die Satire von Pablo Larraín berührt damit den neuralgischen Punkt der Causa Pinochet. Seine Herrschaft, die mit dem Militärputsch gegen die Regierung von Präsident Salvador Allende begann, ging mit einem Volksentscheid im Jahr 1990 endgültig zu Ende. Für die von ihm und in seinem Namen verübten Verbrechen aber wurde der Diktator nie zur Rechenschaft gezogen.

Zehntausende Menschen wurden unter seiner Herrschaft gefoltert und getötet. Pinochet selbst starb vor dem Ende der Gerichtsprozesse. Doch Larraín holt ihn als Vampir wieder ins Leben zurück. Nicht weil