Eine Auseinandersetzung mit dem Element des
Fantastischen in den Filmen Ingmar Bergmans sucht man in einschlägigen
Publikationen oft vergeblich. Hier dominieren nach wie vor werkimmanente
Analysen aus soziologischer, philosophischer oder theologischer Perspektive. Doch
stößt man in den Filmen des schwedischen Regisseurs immer wieder auf mehr oder
minder versteckte Andeutungen des Irrealen, auf Anzeichen des Märchenhaften und
Unerklärlichen, die auf eine nicht zu vernachlässigende fantastische Ebene
verweisen, die sich jenseits seiner gesellschaftskritisch und religiös
intendierten Hauptmotive Gott und Tod erstreckt.
So beschäftigen sich „Wilde Erdbeeren“(1957) und „Schreie und Flüstern“(1971) im Gewand
des (Tag-)Traums mit Fantasien wie der Rückkehr aus dem Reich der Toten. In „Fanny und Alexander“ (1981/82) sind
Geister ein fester Bestandteil der (Kinder-)Welt Fannys und in noch stärkerem
Maße Alexanders, der neben anderen übersinnlichen Erlebnissen auch Kontakt zu
seinem toten Vater findet.