Elisa Esposito lebt in den 1960er-Jahren über einem Filmtheater, in dem aktuell ein biblischer Monumentalfilm läuft. Bei ihrem väterlichem Freund und Nachbarn Giles flimmern hingegen Musicals mit Shirley Temple oder Betty Grable über den Fernsehschirm. Die vielen Filmzitate in „Shape of Water“ von Guillermo del Toro, die sowohl aus dem Kino im Parterre wie dem ersten Stock des Mietshauses stammen, sind nicht einfach nur Ausstattungsdetails eines exquisit designten Fantasy-Action-Melodrams, sondern sie interagieren mit den Figuren, stauen oder beschleunigen den Handlungsfluss.
Der Film spielt in der US-Hafenstadt Baltimore mutmaßlich in der Zeit vor der Kubakrise. Der Kalte Krieg hat die Figuren im Griff, aber die prägenden Genres des damaligen Kinos, Science-Fiction und Monster-Movies, kommen in den Einsprengseln nicht vor. Das liegt vor allem daran, dass sich „Shape of Water“ selbst als eine Art Monsterfilm erweist. Alles dreht sich um einen Amphibien-Mann, eine verfeinerte Version von B-Picture-König Jack Arnolds schuppigem „Schrecken vom Amazonas“ (fd 3716), der wie King Kong eine wild-bösartige und eine zärtliche Seite besaß.