In einem polnischen Getto wird Ende des Jahres 1944 der Bewohner Jakob (Vlastimil Brodský) zum Hoffnungsträger für seine Leidensgenossen. Indem er vorgibt, ein Radio zu haben, stärkt er mit erfundenen Nachrichten über den Vormarsch der Sowjets den Überlebenswillen. Die Not, immer neue, halbwegs glaubhafte Neuigkeiten mitteilen zu müssen, erweist sich jedoch zunehmend auch als Bürde.
Die Verfilmung des Romans von Jurek Becker gehört zu den berühmtesten Werken des DDR-Kinos, mit dem Regisseur Frank Beyer nach seiner Kaltstellung im Gefolge von „Spur der Steine“ ein Comeback gelang. Sein Film bewegt sich inszenatorisch in konventionellen Bahnen, ist aber hervorragend gespielt und wie die Vorlage ein Zeugnis tiefer Menschlichkeit. – Sehenswert ab 16.