Die Insel Usedom war seine
große Liebe. Geboren im Seebad Heringsdorf, kehrte Heinz Brinkmann auch als
Regisseur immer wieder hierher zurück. In „Carmen
– Haus am Meer“, einer Episode aus „Woher
– Wohin. Heimatgeschichten“ (1991), fabulierte er von einer Strandvilla,
die einst als Pension seiner Großmutter gehörte und 1953 im Rahmen der „Aktion
Rose“, einer politisch motivierten Enteignungswelle, in staatlichen Besitz
überging. In „Usedom – ein deutsches Inselleben“ (1993) beschrieb er, welchen Veränderungen die Seebäder
nach der Vereinigung unterworfen waren, und erinnerte an die alte Seebad-Kultur
aus der Zeit vor 1933. „Akt(e)
Peenemünde“ (1997) über die auf Usedom gelegene einstige
Raketen-Forschungsstätte der Nazis thematisiert die Komplexität und
Kompliziertheit des Umgangs mit Geschichte, und in „InselLicht – Usedomer Bilder“ (2005) befragte er vier
Malerinnen und Maler nach ihrem Verständnis von Kunst und Leben.
Wie in anderen seiner Arbeiten
ging es dem Regisseur hier um das „Vergegenwärtigen des Standortes, ums
Innehalten und Sammeln, was eine ebenso notwendige wie schwierige Aufgabe ist
in Zeichen des n