Den
ostdeutschen Part der Filmreihe „Deutsch-Deutsches Kino“ läuten zwei Filme von Gerhard Klein ein, die sich vom
Gros der Filmproduktion im ersten Jahrzehnt der DDR durch ihre glaubwürdigen
Alltagsdarstellungen ohne ideologische Verklärung und vereinzelte kritische
Hinterfragung der Gesellschaft abheben. Für die glaubwürdigen Dialoge beider
Filme zeichnete der junge Wolfgang Kohlhaase als Drehbuchautor verantwortlich.
„Eine Berliner
Romanze“
(22.25-23.45) stellt die Liebesgeschichte zweier junger Berliner - einer
Verkäuferin aus dem HO-Warenhaus am Alexanderplatz (Annekathrin Bürger) und einem jungen Arbeiter aus
West-Berlin (Ulrich Thein) – dar,
die nach mancherlei Hindernissen mit einem Hoffnungsschimmer für eine
gemeinsame Zukunft endet. Die noch vor dem Mauerbau entstandene Komödie steht
in ihrer unpathetischen Romantik dem italienischen Neorealismus nahe. Ein
interessantes Zeitdokument, gerade auch in einigen tendenziös gezeichneten
Schilderungen der verschiedenen Milieus.