Festivalblog vom Filmfest München 2019. Die in vielen Filmen manifeste Spannung zwischen ernüchternd realem Leben und der Verheißung auf ein anderes Dasein spiegelt unterschwellig auch die verordnete Neuorientierung des Festivals wider
Beim 37. Filmfest München waren in den ersten Tagen viele Filme zu sehen, deren Figuren die Spannung zwischen ihrem oft ernüchternd realen Leben und der Verheißung auf ein anderes Dasein am eigenen Leib erfuhren. Was sich auf der Leinwand als Spiel mit Wirklichkeit und Wunschexistenz in effektvollen, aber auch beunruhigenden Formen ausbreitet, spiegelt unterschwellig auch die verordnete Neuorientierung des Festivals wider.
Der Übergang in die andere Welt muss nicht spektakulär ablaufen. Im Falle des schüchternen Buchhalters Casey reichen ein paar seltsame Schreie, die aus einem unscheinbaren Fabrikgebäude dringen, um ihn zu einem neuen Leben zu führen. „Der wichtigste Schritt war es, diese Tür aufzustoßen“, lässt ihn der toughe Sensei wissen, der in dem Haus eine Karateschule führt und ein beunruhigend insistierendes Interesse an dem neuen Kampfsport-Schüler entwickelt.
Mit „The Art of Self-Defense“ eröffnete das 37. Filmfest München (27.6.-6.7.2019) mit einer surrealen Komödie, die von der irdischen Höllenfahrt eines verletzlichen Jedermann-Charakters erzählt, für den