Seit
Georges Méliès „Die Reise zum Mond“ (1902) haben Filmemacher den Flug zum
Erdtrabanten vorweggenommen. Als vor 50 Jahren die Apollo-11-Fähre auf dem Mond
aufsetzte, war das lunare Projekt keine Science Fiction mehr.
Ausgerechnet auf den Namen „Friede“ ist die Rakete getauft,
die in Fritz Langs Stummfilm „Frau im Mond“ zum Erdtrabanten rast. 1929 wurde der Film uraufgeführt, an dem
mit Hermann Oberth ein Pionier der Raketenforschung beteiligt war. Als die
Nazis 1937 mit den Entwicklungen der V1- und V2-Raketen begannen, wurde „Frau
im Mond“ aufgrund seiner Realitätsnähe verboten.
In „Krieg und Kino“ hat der Philosoph Paul Virilio die
Verzahnung von Film- und Militärtechnologie beschrieben und dabei die
ästhetischen Parallelen von Krieg und Kino skizziert. In „Frau im Mond“, auf
den Virilio kurz zu sprechen kommt, sind militärische Zwecke ausgeklammert. Der
Film kreist um technische Visionen, um Goldvorräte auf dem Mond, um Gier,
Abenteuerlust, Liebe und Eifersucht.