Er
war der Todesengel in Jean Cocteaus „Orphée“, betrog die Titelfigur in Federico
Fellinis „Die Nächte der Cabiria“ und hatte als Kommissar in Jean-Pierre
Melvilles „Der eiskalte Engel“ Alain Delon im Visier: Der Schauspieler François Périer schaffte es nie in die A-Liga der Stars, schrieb als wandlungsfähiger
Nebendarsteller aber rund 60 Jahre Filmgeschichte mit. Am 10. November 2019
wäre er hundert Jahre alt geworden. Eine Hommage.
Ein
geborener Verführer scheint der junge Mann offensichtlich nicht zu sein:
Jacques ist eher linkisch, schüchtern und auch nicht mit einem Übermaß an
Charme gesegnet. Frisch zurück vom Militärdienst und noch in Uniform, will er
dennoch sein Glück bei der Damenwelt versuchen, auch wenn er dabei auf die
Kniffe seines Chefs und väterlichen Freundes Émile zurückgreifen muss, über die
er bei anderer Gelegenheit noch die Augen verdreht hatte. Nun aber folgt
Jacques einer unbekannten Frau aufs Dach eines Busses, übernimmt Wort für Wort
Émiles erprobte Verführungsrhetorik und findet mit seiner unbeholfenen
Dreistigkeit tatsächlich ein offenes Ohr.